Global One, MV Werften
Der Rumpf der »Global One« beim Eindocken in -Wismar (© MV Werften)
Print Friendly, PDF & Email

Ausgerechnet der ehemalige Eigner der MV Werften hat einen Verkauf des unfertigen Kreuzfahrtschiffes »Global Dream« verhindert. Die Reederei Stena zieht sich zurück.[ds_preview]

Das schwedische Schifffahrtsgruppe hatte Pläne entwickelt, eine eigenen Kreuzfahrtanbieter zu gründen. Die noch unfertige »Global Dream« sollte dafür ebenso dienen wie eine mögliche Übernahme der Markte »Dream Cruises« aus der Insolvenzmasse der MV Werften-Gruppe und des Mutterkonzerns Genting (Hong Kong).

Doch ausgerechnet der malaysische Milliardär Tan Sry Lim Kok Thay, der ehemalige Inhaber der MV-Werften und von Genting, hatte jüngst ein neues Unternehmen mit einem der Schiffe von Dream Cruises gegründet. Dadurch sei das Interesse von Stena erloschen, teilte Insolvenzverwalter Christoph Morgen mit. Somit fehlt auch die erhoffte Perspektive für die Schiffbauer in Wismar, die den Kreuzfahrtneubau für Stena hätten zu Ende bauen können.

Es gibt laut Morgen zwar noch zwei andere Interessenten. Diese wollen das 340 m lange Schiff aber nicht in Wismar, sondern auf einer anderen Werft zu Ende bauen. Einer davon ist Tan Sry Lim Kok Thay.

»Jetzt gilt es, mit ganzer Kraft einen Abnehmer für das Schiff zu finden,
so dass potentielle Käufer der Werft dort ein arbeitsfähiges Dock vorfinden
und somit der Betrieb wieder möglichst schnell aufgenommen werden kann«

Claudia Müller,
Maritime Koordinatorin der Bundesregierung

Die geplante Verlängerung der Transfergesellschaft bleibt ungewiss, sie läuft Ende Juni aus. An Wismar hatte zwar auch die Kieler Werft von thyssenkrupp Marine Systems (tkms) Interesse angemeldet, um die eigenen Kapazitäten im U-Boot- und Überwasserschiffbau zu erweitern. Dies würde aber frühestens in zwei Jahren für Beschäftigung für bis zu 1.000 Mitarbeiter führen, heißt es. In Rostock könnte die Deutsche Marine zum Zuge kommen. Laut Morgen steht er mit beiden Interessenten »in finalen Gesprächen.«

Dei »Global Dream« war ursprünglich mit einem Kaufpreis von 1,5 Mrd. € bewertet, hat jetzt aber vermutlich nur noch Schrottwert. Für das Land Mecklenburg-Vorpommern könnte dies teuer werden, wenn die gewährten Bürgschaften fällig werden. Nach Angaben des Wirtschafts- und des Finanzministeriums könnte es bis zu 260 Mio. € werden.