Staubermann-Hafenmuseum
Klaus Bernhard Staubermann © privat
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Der Technikhistoriker und international erfahrene Museumsfachmann Klaus Bernhard Staubermann wird Gründungsdirektor des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg.[ds_preview]

Staubermann (54) wurde in der heutigen Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) zum künftigen Gründungsdirektor des Deutschen Hafenmuseums berufen worden. Der interdisziplinär arbeitende Technikhistoriker und international erfahrene Museumsfachmann wird zum 1. November 2022 vom Internationalen Museumsrat in das Direktionsteam der SHMH wechseln und die Leitung des im Aufbau befindlichen und zukünftig an zwei Standorten betriebenen Deutschen Hafenmuseums übernehmen.

Mit dem Deutschen Hafenmuseum entwickelt und plant die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) aktuell eines der größten Museumsprojekte in Europa. Als ein »Museum der Globalisierung« soll das Deutsche Hafenmuseum den Austausch von Waren und Dienstleistungen am Knotenpunkt Hafen begreif- und erlebbar machen und die Bedeutung des internationalen maritimen Handels für die Lebenswelt der Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzeigen.

Das Deutsche Hafenmuseum wird künftig an zwei Standorten zu Hause sein: Zum einen auf dem Areal des historischen Schuppens 50A am Hansahafen, an dessen Kaikante derzeit die historische Viermastbark »Peking« als größtes Objekt des Deutschen Hafenmuseums zu besichtigen ist. Zum anderen wird in den kommenden Jahren im neuen Stadtteil Grasbrook ein neues Museum errichtet. Hier wird auch die »Peking« ihren endgültigen Liegeplatz erhalten.

Aufgrund seiner internationalen Erfahrungen mit Prozessen der Neukonzeption von maritimen Museumsprojekten und seiner wissenschaftlich interdisziplinären Ausrichtung sei Staubermann eine »ideale Besetzung« für die Gründungsdirektion des »konzeptionell und inhaltlich facettenreichen« Deutschen Hafenmuseums, heißt es. Staubermann ist seit 2018 als Geschäftsführer und Generalsekretär des Deutschen Nationalkomitees des Internationalen Museumsrates (ICOM Deutschland) tätig. Der Fokus seiner Arbeit richtet sich dort vor allem auf die Themengebiete De-Kolonialisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Museen. Er war zudem als Gastprofessor an den Universitäten Göteborg und Bengaluru (Indien) tätig. Vor seinem Wechsel zum Internationalen Museumsrat war Staubermann mehr als zehn Jahre Principal Curator am Schottischen Nationalmuseum in Edinburgh.

1998 an der Universität Cambridge promoviert, setzte er seine wissenschaftliche Tätigkeit am Massachusetts Institute of Technology und an der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn fort. Anschließend was er Kurator am Universitätsmuseum in Utrecht und Abteilungsleiter am Deutschen Technikmuseum in Berlin.

Die Errichtung des Deutschen Hafenmuseums sowie die Restaurierung und Überführung der Viermastbark »Peking« werden durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages in vollem Umfang mit insgesamt bis zu 185,5 Mio. € gefördert. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Ankunft der »Peking« in Hamburg, der aktuelle Betrieb und die Herstellung des temporären Liegeplatzes werden mit rund 4 Mio. € von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.