Carnival Horizon, Fincantieri, Cruise, Kreuzfahrt
Foto: Carnival

Die Covid-19-Pandemie hat der Kreuzfahrtindustrie Milliardenverluste beschert, sowohl im Tourismussektor als auch im Schiffbau. Doch die Branche darf auf Besserung hoffen.[ds_preview]

Die Branche meldete Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Kaum neue Schiffe wurden bestellt, seit Beginn der Pandemie nur 15 kleinere Luxus- oder Expeditionsschiffe, heißt es in einem aktuellen Bericht des Bremer Instituts für Seeverkehr und Logistik (ISL). Im gleichen Zeitraum verkauften die Reeder 28 Kreuzfahrtschiffe zur Verschrottung – ein neuer Rekord, wie Daten von Clarkson Research zeigen. Vor der Pandemie wurden im Zeitraum 2005-2019 durchschnittlich nur vier Schiffe pro Jahr stillgelegt.

Die Kreuzfahrtbranche hatte bereits auf eine vollständige Erholung im Jahr 2021 gehofft. Cruise Market Watch meldete 13,9 Millionen Passagiere im Jahr 2021, fast doppelt so viele wie im Jahr 2020 auf dem Höhepunkt der Pandemie, aber immer noch 53 % weniger als vor der Pandemie im Jahr 2019.

Kreuzfahrtbranche ISL 08 2022
© ISL

Ein starker Anstieg der Buchungen seit Anfang 2022 gibt der einst erfolgsverwöhnten Branche Hoffnung, meint nun das ISL. Große Unternehmen wie Carnival Cruises und Royal Caribbean Cruises meldeten sogar einen Buchungsboom im ersten Quartal 2022 im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie. Infolgedessen bieten die Reedereien wieder deutlich mehr Kreuzfahrten an. Nach Angaben von Clarkson Research waren im Juli 2022 weltweit rund 310 Schiffe im Einsatz, was 93 % der Flottenkapazität entspricht – ein Jahr zuvor lag noch die Hälfte der Kreuzfahrtflotte ungenutzt vor Anker oder in Häfen.

Während 2022 nun als »Übergangsjahr« gilt, hofft die Branche auf eine vollständige Erholung im Jahr 2023. Der weltweit führende Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) geht in einer Basisprognose davon aus, dass Ende 2023 das Niveau von vor der Corona-Katastrophe überschritten wird, und für 2024 wird sogar ein Anstieg der Passagierzahlen um 12 % im Vergleich zu 2019 prognostiziert. »Das ist auch eine gute Nachricht für die Schiffbauindustrie«, so das ISL.