Peter Müller-Baum, Generalsekretär des International Council on Combustion Engines (CIMAC), spricht im HANSA SMM Podcast über seine Erwartungen an die SMM und darüber, was jetzt notwendig ist, um die maritime Energiewende voranzutreiben.

Die maritime Energiewende ist diesmal eines der wichtigsten Themen der maritimen Fachmesse SMM, die vom 6. bis 9. September in Hamburg stattfindet. »2018 war es eher ein Nischenthema, aber heute ist es DAS Thema. Ich denke, wir werden einige Innovationen sehen, die den Motor selbst betreffen. Sei es über neue Kraftstoffe wie Methanol oder Ammoniak sowie andere Innovationen, die es der maritimen Wirtschaft ermöglichen, in Zukunft zu dekarbonisieren«, sagt Müller-Baum im HANSA SMM Podcast.

Die SMM gebe den verschiedenen Akteuren der Branche die Möglichkeit, miteinander zu sprechen – besonders wichtig in Zeiten, in denen »wir eine unklare Situation hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung von Kraftstoffen, Antriebssystemen und der maritimen Wirtschaft selbst haben. In dieser Hinsicht ist eine Veranstaltung wie die SMM sehr wichtig, um die Diskussion fortzusetzen, Lösungen zu finden und auch neue Ideen für die künftige Entwicklung zu erhalten«, sagt er.

CIMAC ist der Ansicht, dass der Verbrennungsmotor in der Hochseeschifffahrt in Zukunft die wichtigste Rolle spielen wird, »das ist sicher«. »Man kann ihn jedoch mit Elektrifizierung, Brennstoffzellen oder anderen Mitteln kombinieren, um das Gesamtsystem zu verbessern, aber die Art der Kraftstoffe, wie sie in Zukunft produziert werden und wie die Schifffahrtsindustrie davon profitieren kann, sind die wichtigsten Fragen für CIMAC«, sagt Müller-Baum, der auch im deutschen Verband VDMA als Managing Director Vden Bereich Power2X4Applications verantwortet.

»Ohne Gesetze gibt es keinen Grund, diese Kraftstoffe zu produzieren«

Methanol, Ammoniak, reiner Wasserstoff oder Ersatzstoffe für herkömmliche Kraftstoffe wie synthetischer Diesel – der CIMAC-Generalsekretär rechnet damit, dass es »in den 2030er Jahren mindestens drei oder vier verschiedene Optionen geben wird. Die Milliarden-Dollar-Frage lautet: Wer wird diese Kraftstoffe in ausreichender Menge produzieren, um die Nachfrage zu decken? »Um den Markt in Schwung zu bringen, brauchen wir eine Regulierung. Ohne Gesetze gibt es keinen Grund, diese Kraftstoffe zu produzieren. Fossile Kraftstoffe werden immer billiger sein. Wir brauchen Maßnahmen seitens der IMO oder anderer Akteure wie der EU.«

Der globale Verband CIMAC bevorzugt keine regionalen Lösungen. Aber angesichts der Langsamkeit der IMO kann Müller-Baum die Ungeduld der EU verstehen. Er ist zuversichtlich, dass die EU-Vorschriften die Einführung grüner Lösungen beschleunigen können – ohne sich zu sehr in das internationale Geschäft einzumischen. »Das ist schwierig, aber nicht unmöglich«, sagt er. Seine Botschaft: »Es muss einen Markt für synthetische Kraftstoffe geben, um voranzukommen.«

Hören Sie hier den ganzen Podcast in englischer Sprache mit Peter Müller-Baum:

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