Der Emergency Response Service (ERS) von DNV hat eine neue Funktion zur Drift-Vorhersage eingeführt, um das Risiko durch treibende Schiffen zu mindern.[ds_preview]
Schifffahrtsunternehmen müssen in der Lage sein, die Driftpfade von schwimmenden Gütern, Gegenständen oder ausgelaufenen Chemikalien in einem frühen Stadium nach einem Zwischenfall zu bestimmen, um schnell und effizient reagieren zu können.
»Die Driftvorhersage ist eine leistungsstarke Ergänzung unseres ERS-Dienstes«, sagt Rossen Panev, Principal Engineer von DNV ERS. Sie ermögliche eine schnelle und effektive Notfallreaktion, wie sich in den letzten drei Jahrzehnten bei 741 Seeunfällen gezeigt habe.
Auch bei Such- und Rettungseinsätzen (SAR), Umweltverschmutzungen, Manna-über-Bord-Notfällen oder treibenden Containern werden Driftvorhersagen gebraucht, um das fragliche Gebiet einzugrenzen, heißt es weiter.
Der ERS-Driftvorhersagedienst verwendet hochmoderne Computermodelle, die auf dem Open-Source-Softwarepaket OpenDrift basieren. Damit können Simulationen erfolgen und ein voraussichtlichen Driftpfad unter Berücksichtigung der örtlichen Umweltbedingungen berechnet werden.
Die Driftsimulationen werden über einen webbasierten Dienst ausgeführt, der von MET Norway (dem norwegischen meteorologischen Institut) entwickelt und gehostet wird und Vorhersagen für Strömungs-, Wind- und Wellenbedingungen aus lokalen und globalen Quellen kombiniert, um eine genaue Flugbahnmodellierung zu ermöglichen. Dies ermöglicht die schnelle Erstellung von Vorhersagedaten über einen langen Zeitraum, so dass den Beteiligten genügend Zeit bleibt, um zu planen, zu reagieren und Abhilfemaßnahmen zu ergreifen – im Gegensatz zu langsameren und weniger genauen manuellen Vorhersagemethoden, die die Entscheidungsfindung verzögern können.
Außerdem bietet der Dienst eine Simulation der Abdrift von Ölverschmutzungen sowie einen »Ölbudgetbericht«, der das Volumen des Öls schätzt, das über den simulierten Zeitraum dispergiert, verdampft oder noch an der Oberfläche ist. Die Software kann auch Driftpfadvorhersagen für Objekte im Wasser wie Rettungsinseln und Personen im Wasser erstellen, um den Bereich für Such- und Rettungsaktionen zu definieren, sowie für verlorene Container, kleinere Schiffe und EPIRB (Notsignalbojen).
»Wir können das Meer vielleicht nicht zähmen, aber eine präzise Datenmodellierung gibt uns jetzt die Möglichkeit, dem unkontrollierten Abdriften entgegenzuwirken und die Notfallmaßnahmen erheblich zu verbessern«, so Panev.