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Trotz Ukraine-Krieg und Corona-Effekten: Der Yacht- und Pojektlogistiker Peters & May blickt positiv auf den bisherigen Jahresverlauf und baut sein Team aus.[ds_preview]

Obwohl der Markt durch die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine »herausgefordert« wurde, habe man zugelegt, teilte Peters & May mit Hauptsitz in Großbritannien jetzt mit. So wurden in diesem Jahr bisher knapp 1.500 Yacht-Transporte abgewickelt. Zudem gebe es Anfragen von Kunden, Privatpersonen und Charterunternehmen für Transporte im Jahr 2023, heißt es weiter.

Der Vorstandsvorsitzende Simon Judson, sagte: »Ich bin sehr zufrieden mit den jüngsten Entwicklungen.« Zum Geschäft von Peters & May gehören unter anderem die Verschiffung von Booten in Privatbesitz, Yachtrenn-Logistik und Spedition. Ein Fokus lag zunächst auf Transporten von Booten im Auftrag von Herstellern, privaten Eigentümern und Rennteams in Nordeuropa, im Mittelmeerraum und auf transatlantischen Routen. 2020 hatte das Unternehmen mit der Reederei Oslo Bulk eine eigene MPP-Linie gestartet. Mittlerweile bietet man auch regelmäßig Abfahrten nach Asien an.

Yacht Peters May Yachts Loading Southampton 100922
© Peters & May

Für MPP- und Heavylift-Carrier ist der Yachttransport ein wichtiges und umsatzträchtiges Segment, zum Teil gibt es eigene Abteilungen nur für dieses Geschäft. Unter anderem die Reedereien BBC Chartering und Ems-Fehn aus Leer oder AAL Shipping, Spliethoff und Wagenborg gehören zu den aktiven Akteuren in dem Bereich.

Als Reaktion auf das anhaltend hohe Auftragsvolumen hat Peters & May sein Vertriebsteam im Vereinigten Königreich mit der Ernennung von Cassandre Avery erweitert. Avery begann ihre Karriere bei Peters & May im Jahr 2017 in der Charter- und Betriebsabteilung. »Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Wissen in den Bereichen Preisgestaltung und Chartertransporte hat sich ihre Rolle erweitert, um das bestehende Verkaufsteam zu unterstützen und zu stärken«, so der Logistiker.

Man habe bisher ein »außergewöhnliches Jahr« erlebt, mit dem Höhepunkt, das neue Boot von Red Bull Alinghi Racing und die dazugehörige Ausrüstung für die Vorbereitung auf den nächsten America’s Cup nach Spanien zu transportieren. Hinzu kämen weitere Transporte rund um die TP52 Super Series.

Ein Grund für die positive Entwicklung waren den Angaben zufolge die Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Im ersten Halbjahr legten die Verschiffungen um 40% zu. »Allerdings sind die Auswirkungen der Pandemie auf die Volkswirtschaften immer noch spürbar, der weltweite Preisanstieg, der größtenteils durch den Konflikt in der Ukraine verursacht wurde, war ein Hindernis, und es gab Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Schiffen für die Beförderung von Peters & May-Gütern«, schränkt der Logistiker ein.

Da im Laufe des Jahres weitere Änderungen in der britischen Zoll-Landschaft geplant sind, seien das hauseigene »Zoll-Team« aber weiterhin gut aufgestellt, um die britische Schiffslieferkette im Handel mit der EU zu begleiten.

Jubiläum steht an

Im nächsten Jahr soll ein »Meilenstein« erreicht werden: 2023 jährt sich die Gründung von Peters & May zum 50. mal. »Wir sind unglaublich stolz auf unser Erbe und darauf, wie wir im Laufe der Jahre gewachsen sind und uns zu dem entwickelt haben, was wir heute sind«, so Judson.

Ein Highlight im Jahresverlauf war auch eine Anfrage von Golden Cargo für den Transport von drei Aluminiumfähren in Leichtbauweise von ihrem Erbauer, Brodrene AA in Hyen, Norwegen, zu ihrem neuen Betreiber, Hellenic Seaways in Piräus, Griechenland.

Paul Elsom, Global Technical Director, sagte: »Anstatt diesen Transport mit mehreren Fahrten durchzuführen, beschlossen wir, das Schwergutschiff ›Rolldock Sky‹ zu verwenden, bei dem eine der Fähren unter Deck und die beiden anderen über Deck verstaut werden. Es würde ein wenig Rechenarbeit erfordern, alle drei Fähren sicher an Bord zu bringen, zumal sie alle in Tandemanövern gehoben werden mussten«.

Mit der jetzt beginnenden Bootsmesse-Saison will Peters & May sein Profil als Spezialist für Yachttransporte festigen und an Veranstaltungen in Cannes, Southampton, Genua, La Rochelle, Monaco, Annapolis, Fort Lauderdale, Abu Dhabi und Paris teilnehmen.

Insgesamt will man aber trotz eines erfolgreichen ersten Halbjahres »konservativ in seinen Schätzungen für das zukünftige Geschäft« bleiben, da die Weltwirtschaft derzeit unter Druck stehe.