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Bis 2030 soll die derzeit in der deutschen Nord- und Ostsee installierte Leistung auf 30 GW vervierfacht werden, bis 2035 sollen es 40 GW und sogar 70 GW bis 2045 werden.[ds_preview]

Grundlage für die Wachstumsziele ist das sogenannte »Osterpaket«, das die Bundesregierung im Sommer dieses Jahres geschnürt hatte. Es sieht vor, dass jährlich 10 Gigawatt (GW) an Leistung neu installiert wird. Zum Vergleich: 2021 betrug der Zubau nur 1,9 GW, im Rekordjahr 2017 wurden 5,3 GW installiert. Dafür wurde eine verpflichtende Flächenausweitung auf 2% beschlossen.

Im Vorfeld der Messe Wind-Energy Hamburg in der kommenden Woche weist die Commerzbank als einer der führenden Finanzierer auf die Notwendigkeit einer weltweit beschleunigten Energiewende hin. Der Ausbau von Onshore- und Offshore-Windenergie gilt als eine der wesentlichen Technologien, um sich unter anderem aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien und die zugesagten Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.

Auf der anderen Seite stehe der gesamte Sektor, insbesondere die Windenergiebranche, aktuell vor großen Herausforderungen. Auf Seiten der Hersteller reduzieren sich die Margen deutlich aufgrund stark gestiegener Produktions- und Transportkosten. Durch die nach wie vor gestörten Lieferketten verzögert sich zudem der Bau von Anlagen sowie auch der Zeitpunkt der Abschlussrechnungen. Den Projektierern fehlt angesichts steigender Gestehungskosten, stetig steigender Zinsen und neu entfachter Diskussionen zu Vergütungsregimen die Planungssicherheit. Zudem müssen sie trotz aller Bemühungen durch die Politik nach wie vor mit fehlenden für die Windkraft ausgezeichneten Flächen kämpfen sowie lange Genehmigungsverfahren in Kauf nehmen.

Tim Koenemann, Leiter des Bereichs Erneuerbare Energien der Commerzbank: »Die Vielzahl der Herausforderungen und Möglichkeiten, mit denen unsere Kunden derzeit parallel konfrontiert sind, ist schon bemerkenswert.«

Aktuell belaufen sich die Finanzierungszusagen der Commerzbank auf ca. 7,3 Mrd. €. Bis Ende 2025 soll das Portfolio auf 10 Mrd. € wachsen. Für das weitere Wachstum wird das Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien in Singapur ein eigenes Team zur Unterstützung seiner Kunden in der Asia-Pacific-Region aufbauen. Aktuell besteht im Ausland bereits eine Einheit in New York. Das Geschäft auf den amerikanischen Kontinenten macht mittlerweile rund 15% des Projekt-Portfolios aus.

Koenemann: »Aber auch in Europa und insbesondere in unserem Heimatmarkt Deutschland wollen wir neben dem noch stärker wachsenden Markt der erneuerbaren Energien auch die Finanzierung von angrenzenden Technologien der Energiewende wie zum Beispiel Batteriespeicher und grünem Wasserstoff begleiten.«


Auch die Branchenorganisation WAB sieht großes Potenzial im deutschen Offshore-Wind-Markt. Gleichzeitig kritisiert Geschäftsführerin Heike Winkler in der aktuellen Folge des »HANSA PODCAST« deutlich die mangelnde politische Unterstützung, nicht zuletzt mit Blick auf Schiffe, Werften und Häfen. Hören Sie hier kostenlos die ganze Episode mit vielen Details und Ansichten zum aktuellen Geschehen auf dem deutschen Offshore-Wind-Markt.

Podcast Winkler WAB Offshore