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Die niederländische Spezialschiff- und Offshore-Reederei Van Oord schickt seine bei der mittlerweile insolventen Sietas-Werft gebaute »Aeolus« erneut zu einem Kran-Upgrade.[ds_preview]

Das Windpark-Installationsschiff soll einen neuen, längeren Auslegers am bestehenden Kran bekommen, teilte Van Oord heute mit. So soll die »Aeolus« in die Lage versetzt werden, die neueste Generation von Offshore-Windenergieanlagen mit bis zu 15-MW-Turbinen zu transportieren. Man wolle sicherstellen, »dass das Schiff in einem sich schnell verändernden Markt und insbesondere angesichts der zunehmenden Größe der Turbinen wettbewerbsfähig bleibt«.

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Ein Vergleich der »Aeolus« heute und nach dem Upgrade, rechts mit dem neuen Kran (© Aelous)

Für die »Aeolus« ist es nicht die erste Frischzellenkur. 2014 war das Spezialschiff – nach einigen Schwierigkeiten – von der mittlerweile insolventen Hamburger Sietas-Werft abgeliefert worden. Es war das erste Schiff dieser Art für eine deutsche Werft. Vier Jahre später folgten umfangreiche Modernisierungarbeiten, dabei ging es unter anderem um mehr Personalkapazitäten, ein stärkeres Deck und vor allem die Aufrüstung der Krankapazität auf 1.600 t.

Nun folgt ein weiteres Upgrade. Der neue 133 m lange Ausleger wird vom ebenfalls niederländischen Unternehmen Huisman entworfen und gebaut. Ab Anfang 2023 soll die »Aeolus« wieder einsatzbereit sein. Das Schiff werde dann in der Lage sein, die neue Generation von 12-15-MW-Turbinen zu installieren und gleichzeitig seine Hebefähigkeit von 1.600 t für Fundamentinstallationen beizubehalten, heißt es.

Neubau in vollem Gange

Um vom erwarteten Anstieg der Nachfrage nach Installationsschiffen profitieren und dem ebenfalls prognostizierten Tonnageengpass begegnen zu können, arbeiten die Niederländer unterdessen weiter an der Flottenerweiterung. Das neue Offshore-Installationsschiff »Boreas« ist ebenso im Bau wie das Kabelverlegungsschiff »Calypso«.

Die »Boreas«, die derzeit in China gebaut wird, kann mit Methanol betrieben werden und Windturbinen mit einer Leistung von bis zu 20 MW installieren. Das Schiff wird 175 m lang sein und kann mehr als 3.000 t heben. Die Indienststellung ist für 2024 geplant. Die »Calypso« soll schon nächstes Jahr in Betrieb gehen. Das neue DP2-Schiff wird mit einem Kabelkarussell unter Deck und einem zweiten Karussell an Deck ausgestattet sein und eine Gesamtkapazität von 8.000 t Kabel haben.