1963 findet die »Schiff und Maschine« erstmals statt © VSIH

Am 22. Mai 1963 fand in Hamburg erstmals der »Tag des Schiffs-Ingenieurs« statt. Das aus diesem Event einmal die größte Schiffbaumesse der Welt hervorgehen würde, dürfte den Veranstaltern zum damaligen Zeitpunkt wohl nicht klar gewesen sein[ds_preview]

Gründungsväter der Fachmesse SMM waren Mitglieder des Vereins der Schiffs-Ingenieure zu Hamburg (VSIH), die erstmals eine Ausstellung namens »Schiff und Maschine« auf die Beine stellten. Diese begleitete damals den »Tag des Schiffsingenieurs«.

Rund 35 deutsche Aussteller präsentierten sich anlässlich der ersten »Schiff und Maschine« vom 22. bis 25. Mai 1963 auf dem Hamburger Messegelände im Park »Planten un Blomen«. Die Resonanz war durchweg positiv, sodass drei Jahre später erneut unter der Federführung des VSIH die zweite Ausstellung »Schiff und Maschine International« vom 6. bis 10. Oktober in der Hansestadt stattfand. Sie erstreckte sich, ob des großen Erfolges drei Jahre zuvor, bereits über drei Hallen, in denen sich 76 deutsche und ausländische Aussteller präsentierten. Doch nicht nur die Ausstellerzahl hatte sich im Vergleich zur ersten Veranstaltung mehr als verdoppelt, Gleiches galt auch für die Besucherzahl.

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Bild von 1972 © VSIH

Hamburg Messe und Congress steigt ein

Wegen des großen Erfolges wurde die Schiffbaumesse ab 1966 im Zweijahresrhythmus abgehalten. Da ein verhältnismäßig kleiner und ehrenamtlicher Verein, wie es der VSIH war, eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht mehr alleine organisieren konnte, erfolgte eine Zusammenarbeit mit der Hamburger Messegesellschaft, die noch unter »Ausstellungspark Planten un Blomen« firmierte (seit 1972: »Hamburg Messe und Congress GmbH« / HMC).

1968 kam es bereits zu einem weiteren Meilenstein: Die Messe sprach mit der Fischerei eine weitere Branche an und nannte sich nun »Schiff, Maschine und Fischerei International«. 185 Aussteller nahmen teil, davon 24 aus dem Ausland. Es gab unter anderem einen Stand, an dem sich die damals führenden Schiffbaunationen Großbritannien und Norwegen gemeinsam präsentierten.

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Die Ausstellung »Schiff und Maschine« legt den Grundstein für die SMM © VSIH

Ausländisches Interesse

In den Folgejahren lockte die maritime Veranstaltung immer mehr Aussteller und Besucher aus aller Welt an. 1970 kam von den insgesamt 229 Ausstellern bereits fast jeder Dritte aus einem anderen Land.

1974 firmierte die Ausstellung unter dem Namen »Schiff, Maschine, Meerestechnik International«. Erstmals war die Ausstellerzahl (332) im Vergleich zur vorherigen Messe 1972 (391) jedoch rückläufig, was nicht zuletzt auf die Ölkrise zurückzuführen war.

Anders als zur Premierenveranstaltung 1963 war die Messe keine Nebenveranstaltung mehr, stattdessen wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm um sie herum gebaut. Zudem gab es sogenannte Gemeinschaftsschauen, auf denen sich Unternehmen aus unterschiedlichen Herkunftsländern präsentierten. 1976 fand zeitgleich zur SMM die maritime Gewässerschutz-Fach-ausstellung »IOPPEC« statt. Dadurch hatten Messeteilnehmer die Möglichkeit, sich über den Schiffbau hinaus über maritime Themen zu informieren, was auf große Resonanz stieß. Die Messe steigerte nach und nach ihre Bedeutung für die Branche. Zusätzlich standen neben der SMM zahlreiche Fachforen auf dem Programm, beispielsweise »Intermaritec«, dessen Träger das Deutsche Komitee für Meeresforschung und Meerestechnik (DKMM) war, der internationale Kongress für Schiffbetriebstechnik »ICST« sowie erneut die »IOPPEC«, die sich mit Fragen zur Bekämpfung der Ölpest auf See befasste.

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© VSIH

30.000er-Marke geknackt

Trotz der Krise in der maritimen Branche zu Anfang der 1980er Jahre überstieg die Besucherzahl der SMM 1982 erstmals die 30.000er-Marke. Mehr als 500 Aussteller präsentierten sich auf einer Fläche von fast 45.000 m2. Der positive Trend setzte sich zwei Jahre später fort. 1986 hatte die SMM erstmals mit China ein Partnerland. Die Partnerschaft lag nahe, da China schon damals der wichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens war.

1988, als die Messe ohne Partnerland auftrat, gab es eine erneute leichte Schwächephase im Schiffbau, sodass sowohl die Zahl der Aussteller als auch die der Besucher zurückging. Bereits 1990 setze jedoch ein kräftiger Aufschwung ein. Bedeutung und Resonanz der Hamburger Messe stiegen vor allem international weiter an. Allein von 1990 bis 1996 verdoppelte sich die Zahl der Aussteller nahezu und die Marke von 1.000 Anbietern wurde überschritten. Mehr als die Hälfte (54 %) von ihnen kamen nicht aus Deutschland. Die Ausstellerfläche nahm im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zu und betrug 1996 schon 54.678 m2.

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© VSIH

Aufstrebende Schiffbaunationen präsentieren sich

Längst präsentierten damals nicht nur die großen Unternehmen aus den Industrieländern ihre Produkte auf der SMM. 1996 nahm erstmals Indonesien teil, zwei Jahre später stellte sich Vietnam als aufstrebende Schiffbaunation vor.

Von 1990 bis 2002 wurden bei jeder Messe Partnerländer präsentiert, unter anderem waren dies Norwegen, Japan und die USA. China war 2002 zum zweiten Mal Partnerland der SMM. Weil die Messe aber ohnehin ein weltweiter Treffpunkt der Schiffbauindustrie geworden war, nahm der Veranstalter HMC anschließend von der Idee Abstand, Partnerländer zu gewinnen.

Im Jahr 2006 kamen von den 1.669 Ausstellern schon 1.050 aus dem Ausland. Zudem stieg die Zahl der Besucher innerhalb einer Dekade um über 13.000 auf fast 47.000 an. Zwei Jahre darauf, als der Aufschwung der Schifffahrt – insbesondere der Containerverkehre – einen Höhepunkt erreichte, verzeichnete auch die Messe einen Besucherrekord von 53.006 Gästen.

SMM im Zeichen der Weltwirtschaftskrise

Die SMM 2010 stand bereits im Zeichen der Schifffahrtskrise. Der seit 1994 kontinuierliche Besucheranstieg konnte daher nicht fortgesetzt werden. 47.594 Teilnehmer bedeuteten aber noch immer die zweithöchste Gästezahl seit der Gründung. 1.996 Ausstellern aus 59 Nationen standen fast 89.000 m2 Fläche zur Verfügung, was im Vergleich zum Boomjahr 2008 sogar ein leichter Anstieg war. In Ergänzung zu den elf Messehallen wurde aufgrund der hohen Nachfrage nach Ständen zusätzliche Ausstellungsfläche außerhalb der Hallen geschaffen.

Insgesamt wurden 150 Konferenzen, Workshops, Symposien und Pressekonferenzen auf der 24. SMM abgehalten. Dies verdeutlicht das stets weiter gewachsene Rahmenprogramm der Messe. 2010 fanden erstmals der Umweltkongress »gmec« und der »Offshore Dialogue« statt. Zum dritten Mal wurde das »Ship Finance Forum« ausgerichtet. 2012 kam die Sicherheitskonferenz »MS & D« hinzu.

Während der darauffolgenden SMM-Ausgaben erholte sich die Branche von der weltweiten Schifffahrtskrise. Sowohl 2016 als auch 2018 kamen mehr als 50.000 Besucher auf das Messegelände in Hamburg. Auch die Ausstelleranzahl war mit rund 2.200 ähnlich. Die ausgestellten Produkte und Dienstleistungen drehten sich aufgrund der strenger werdenden Emissionen und anderer Regularien vielfach rund um den maritimen Umweltschutz.

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Die SMM-Besucher erwarteten fortschrittliche Ausstellungsstücke, aber auch einige Skurrilitäten © VSIH

2020: Die SMM fällt erstmals aus

Im Jahr 2020 hatte die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff. Aufgrund der ihrer Auswirkungen auf Großveranstaltungen und den internationalen Reiseverkehr konnte die Messe nicht wie gewohnt stattfinden und wurde auf den Februar des darauffolgenden Jahres geschoben. Doch auch Anfang 2021 war die Welt noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt. Weltweit stiegen die Inzidenzen, viele Länder befanden sich im »Lockdown«. Deswegen beschlossen die Organisatoren, die SMM ausschließlich als digitale Konferenz durchzuführen.

Bei der 30. Ausgabe der SMM in diesem Jahr trifft die maritime Branche nun endlich wieder in Präsenz in Hamburg aufeinander. Mit 2.000 Ausstellern und 40.000 Besuchern startet die SMM erneut durch. ■