Print Friendly, PDF & Email

Ein 17.000 t schweres Modul hat das Spezialschiff »Sleipnir« bei seinem jüngsten Einsatz in der Nordsee gehoben – nach Angaben seines Eigners ein neuer Weltrekord.[ds_preview]

Die niederländische Heerema-Gruppe gab jetzt einige Details des Einsatzes im Offshore-Gasfeld »Tyra« in der dänischen Nordsee bekannt. Dort ist der erst 2019 in Dienst gestellte Halbtaucher-Heavylifter für TotalEnergies aktiv. Beim Handling der größten Tyra II-Topside auf dem letzten verbleibenden Bare Jackethob »Sleipnir« ein 17.000 t schweres Modul – »ein Weltrekord als schwerster jemals auf See durchgeführter Kranhub«, so die Niederländer.

»Sleipnir« war 2019 von der Sembcopr-Werft in Singapur abgeliefert worden. Das Projektvolumen betrug seinerzeit insgesamt 1 Mrd. $. Das 220 m lange und 102 m breite Spezialschiff mit einem Tiefgang von 12 bis 32 m hat eine Krankapazität von 2 x 10.000 t.

»Nichts wurde dem Zufall überlassen, als die beiden Kranführer mit der Unterstützung von mehr als 260 Offshore-Arbeitern an Bord das Gewicht von etwa zwei Eiffeltürmen anhoben«, schreibt Heerema in einer Mitteilung. Der Lift sei jahrelang vorbereitet worden, jeder einzelne Schritt vor, während und nach dem Lift wurde in einem mehrere hundert Seiten langen Handbuch beschrieben, das von Heerema Marine Contractors und TotalEnergies erstellt wurde.

Nachdem das Aufbereitungsmodul am 3. Oktober auf dem Tyra-Feld angekommen war, begann die Offshore-Besatzung sofort damit, die Seebefestigung unter dem 47 m hohen Modul zu entfernen. Es erforderte viel Koordination und Präzision, als die Crew auf »Sleipnir« das riesige Prozessmodul installieren musste. Mit zwei Kranhaken hob das Team das Modul von dem Schwertransportschiff »GPO Emerald« ab. Es wurde um 9 m angehoben und rund eine Seemeile bis zu seinem Bestimmungsort transportiert.

Michel Hendriks, COO von Heerema, nannte das Projekt einen »fantastischen Meilenstein«. Lars Bo Christiansen, stellvertretender Projektleiter bei TotalEnergies EP Denmark, sagte: »Endlich ist Tyra II an Ort und Stelle. Das Team hat diesen Weltrekord-Hub seit Jahren vorbereitet, und es war wirklich beeindruckend zu sehen, wie die Planung in nur sechs Stunden ihren Höhepunkt erreichte, als das größte Kranschiff der Welt, Sleipnir, uns half, das riesige neue Prozessmodul in seine endgültige Position zu bringen.«