DSME, Daewoo, Okpo
Foto: Krischan Förster
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Die südkoreanische Hanwha Group übernimmt den angeschlagenen Schiffbaukonzern Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME).[ds_preview]

Nach mehreren erfolglosen Versuchen zum Verkauf des Werftkonzerns ist mit einer heute unterzeichneten Vereinbarung zwischen der Technologiegruppe Hanwha und DSME der Weg nun frei, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Behördenangaben mitteilt. Hanwha ist der siebstgrößte Mischkonzern in Südkorea und mit über 90 Geselllschaften in den Bereichen Verteidigung, Energie, Chemie, Einzelhandel und Finanzen aktiv.

Im Rahmen der Vereinbarung sollen Hanwha Aerospace und fünf weitere Hanwha-Tochtergesellschaften einen Anteil von 49,3 % und die Kontrolle über die Geschäftsführung von DSME  erwerben, teilten die Unternehmen und die staatliche Korea Development Bank (KDB), der größte Anteilseigner von DSME, mit. Die KDB werde auch nach der Bezugsrechtsemission einen Anteil von 28,2 Prozent an DSME halten, heißt es.

Die Zustimmung von koreanischen und ausländischen Wettbewerbsbehörden müssen in den kommenden Monmaten eingeholt werden. Hanwha plant, die Übernahme in der ersten Hälfte des nächsten Jahres abzuschließen. Dazu müssen die Kartellbehörden in der Europäischen Union, Japan, China, Singapur, der Türkei, Vietnam und Großbritannien grünes Licht geben.

Der südkoreanische Staat versucht seit Ende der 1990er Jahre, DSME zu privatisieren, nachdem die DSME-Muttergesellschaft Daewoo Group zusammengebrochen war. Hanwha hatte bereits 2008 erstmals ein Angebot für DSME abgegeben. Eine Übernahme durch Hyundai Heavy Industries verhinderte das Nein der EU-Wettbewerbshüter. Hanwha muss nun die verlustbringende Werft sanieren, die immer noch die weltweite Nummer 4 im Schiffbau nach Auftragsbestand ist. Dennoch verzeichnete DSME im bisherigen Jahresverlauf einen Nettoverlust von 1,2 Bio. Won. Laut Yonhap-Meldung geht Hanwha davon aus, dass sich die Rentabilität in den nächsten drei bis vier Jahren dank dem hohen Auftragsbestand von 28,8 Mrd. $ verbessern wird.