Ab 2027 will Wallenius Wilhelmsen Autos per Windkraft transportieren. Dafür hat das Unternehmen das Konzeptschiff »Orcelle Wind« entwickelt. [ds_preview]
Für den Car-Carrier interessiert sich jetzt der Automobilhersteller Mercedes-Benz. Auf seinem Social-Media-Profil weist Vorstandsvorsitzender Jörg Burzer auf einen entsprechenden Letter of Intent (LoI) hin. Burzer zufolge haben Elke Pusskeiler, Leiterin Production Supply Chain Management Mercedes-Benz, und Pia Synnerman, Chief Customer Officer bei Wallenius Wilhelmsen, die Absichtserklärung unterzeichnet. Damit bekundet der Automobilbauer sein Interesse an dem Projekt »Orcelle Wind«.
Autos mit Windantrieb unterwegs
Bei der »Orcelle Wind« handelt es sich um ein Konzeptschiff und einen speziellen Autotransporter, der Wind als Hauptantriebsform nutzt und dadurch die Emissionen deutlich reduziert. »Für uns bei Mercedes-Benz ist dies ein weiterer wichtiger Schritt in unserer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will das Unternehmen überall dort, wo es die Marktbedingungen erlauben, vollelektrisch fahren und den CO2-Fußabdruck pro Pkw im Vergleich zu 2020 um mehr als die Hälfte reduzieren. Seit diesem Jahr produzieren wir weltweit in allen eigenen Werken CO2-neutral, teilweise unter Einbeziehung von Kompensationen, und beziehen Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen«, so Jörg Burzer in seinem Post.
Neben der nachhaltigen Produktion überlege man auch, welche nachhaltigen Logistikkonzepte in Zukunft möglich sein könnten. Das Unternehmen arbeite bereits mit mehreren Transportdienstleistern intensiv an einem umweltfreundlicheren Transportmix in seinem gesamten globalen Logistiknetzwerk. Dieses besteht aus Straßen-, See-, Luft- und Schienentransport. Ziel ist sei es, die Emissionen, die in der Mercedes-Benz Transportlogistik entstehen, künftig schrittweise zu reduzieren oder, wo immer möglich, ganz zu vermeiden, schreibt Burzer.
Zusammen Knud E. Hansen
Wallenius hat für die Projektierung des weltweit ersten windgetriebenen RoRo-Schiffs Knud E. Hansen reingeholt. Das Schiff soll den Wind als Hauptantriebsform nutzen und unter Segeln eine Geschwindigkeit von 10-12 kn erreichen, die durch ein zusätzliches Antriebssystem erhöht werden kann. Insgesamt will man so die Emissionen um bis zu 90% gegenüber herkömmlichen RoRo-Schiffen reduzieren. Die Kapazität des Frachters soll rund 7.000 Pkw betragen, außerdem sollen Stückgut und rollende Ladung befördert werden.
Die Wallenius-Wilhelmsen-Gruppe betreibt mehr als 130 Schiffe, die 16 Handelsrouten auf sechs Kontinenten bedienen. Das Unternehmen erforscht nach eigenen Angaben »realistische Alternativen« zu fossilen Kraftstoffen, einschließlich der Infrastruktur für deren Bereitstellung.