IMO-Nummer am Heck eines Schiffes
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Neue Lösung gesucht: Von Hunderttausenden möglichen Zahlenkombinationen für die zur Identifikation von Seeschiffen nötige IMO-Nummer sind bereits mehr als 50% vergeben. [ds_preview]

Die Weltschifffahrtsorganisation IMO schlägt vor, die Anzahl der Ziffern im Schiffsidentifizierungssystem von sieben auf acht zu erhöhen. Dazu läuft derzeit eine Konsultation bis zum 31. Mai 2023. Die Umfrage durch S&P Global als Verwalter des Systems im Auftrag der IMO soll Aufschluss über die möglichen Auswirkungen der Änderung geben.

Jedes im Rahmen des Identifizierungssystems registrierte Schiff erhält entweder zum Zeitpunkt des Baus oder bei der ersten Eintragung in das Register eine eindeutige Kennung. Diese besteht aus den Buchstaben »IMO« und sieben Ziffern. Die Nummer setzt sich zusammen aus einer sechsstelligen fortlaufenden eindeutigen Nummer, gefolgt von einer Prüfziffer. Die Integrität einer IMO-Nummer kann anhand ihrer Prüfziffer überprüft werden.

Die IMO-Nummer wird nicht nur dauerhaft und sichtbar auf dem Schiffsrumpf angebracht. Sie muss auch auf den Schiffszeugnissen sowie auf Plänen, Handbüchern und anderen Dokumenten vermerkt werden, die gemäß IMO-Übereinkommen an Bord von Schiffen mitgeführt werden müssen, die am oder nach dem 1. Juli 2005 gebaut wurden, wie in MSC/Circ.1142 – MEPC/Circ.425 festgelegt.

Die zugewiesene Identifikationsnummer bleibt während der gesamten Lebensdauer eines Schiffes unverändert, auch im Falle eines Wechsels der Flagge, des Namens, des Eigentümers oder des Schiffstyps. Einmal vergebene Nummer können nicht erneut genutzt werden, auch wenn ein Schiff außer Betrieb ist oder nicht mehr existiert.

Insgesamt 900.000 IMO-Nummern möglich

Im derzeitigen siebenstelligen Format gibt es etwa 900.000 Nummernkombinationen. Bis Ende September 2022 war etwas mehr als die Hälfte davon zugeteilt worden. Es wird geschätzt, dass noch genügend Identifikationsnummern zur Verfügung stehen, um den Bedarf der maritimen Gemeinschaft für die nächsten zwei Jahrzehnte zu decken.

Jede künftige Änderung des Nummernformats habe keine Auswirkungen auf die bereits vergebenen IMO-Schiffsidentifikationsnummern, erklärt die IMO.

Das Identifizierungssystem war 1987 zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt worden, um die Sicherheit im Seeverkehr und die Verhütung von Verschmutzung zu verbessern und um Betrug im Seeverkehr zu bekämpfen. Das System wurde 2013 und 2017 durch die Annahme der IMO-Entschließungen auf Fischereifahrzeuge und bestimmte andere Schiffe ausgedehnt. In diesem Zusammenhang wurde die Frage einer möglichen Erschöpfung des Nummernpools aufgeworfen.