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Ende 2022 wurde bekannt, dass das Kieler Unternehmen Raytheon Anschütz zurück in deutsche Hand kommt. [ds_preview]

Das ebenfalls in Kiel ansässige Unternehmen DMB Dr. Dieter Murmann Beteiligungsgesellschaft mbH hat bekannt gegeben, den Navigationsspezialisten zu übernehmen. Nun wird die Übernahme auch im Namen sichtbar, aus Raytheon Anschütz GmbH wird in Zukunft die Anschütz GmbH.

DMB übernimmt die gesamte Anschütz-Gruppe mit dem Hauptsitz in Kiel und den internationalen Büros und Niederlassungen in Panama City, Portsmouth, Rio de Janeiro, Shanghai und Singapur. Anschütz kehrt damit zurück zu einem deutschen Eigentümer und zu dem traditionellen Firmennamen, mit dem das Unternehmen seit 1905 zahlreiche Innovationen hervorgebracht und zu einem bekannten Namen in der Schifffahrt geworden ist, heißt es in einer Mitteilung.

Anschütz – zurück zum alten Namen
Anschütz-Chef Michael Schulz vor dem »neuen« Firmennamen © Anschütz

»DMB ist ein starker Partner mit ausgewiesener Erfahrung und Expertise im internationalen maritimen Geschäft«, sagt Michael Schulz, Geschäftsführer der zukünftigen Anschütz GmbH. »Unser neuer Eigentümer ermöglicht uns, in unseren Märkten nachhaltiges Wachstum zu erzielen, indem wir schneller auf Bedürfnisse unserer Kunden reagieren und Innovationen schaffen, die zusätzlichen Kundennutzen erzeugen und die Navigation der Zukunft gestalten«, so Schulz weiter.

Anschütz zählt zu den führenden Herstellern und Integratoren von Navigations-, Brücken- und Missionssystemen für Überwasser- und Unterwasserschiffe. Der Hersteller ist ebenfalls Industriepartner in mehreren nationalen und internationalen maritimen Forschungsprojekten.

Die Produktpalette umfasst Kreiselkompasse, Autopiloten, Rudersteuerungssysteme, Radarsysteme, elektronische Seekarten und elektronische Logbücher. Etwa 30.000 Schiffe sind weltweit mit Produkten von Anschütz unterwegs und werden von der Anschütz-Gruppe sowie einem globalen Netzwerk von zertifizierten Vertriebs- und Servicepartnern unterstützt.

Der Eigentümerwechsel umfasst alle bestehenden Forderungen und Verpflichtungen, so dass Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Partnern unberührt bleiben.

 »Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir sie auch in Zukunft mit sicheren, zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Navigations- und Missionssystemen unterstützen. Denn dafür ist die Marke Anschütz über Generationen hinaus bekannt«, so Schulz.

Anschütz – seit 1905 im Markt

Das Unternehmen Anschütz wurde 1905 von Dr. Hermann Anschütz-Kaempfe gegründet, nachdem er den Kreiselkompass für Schiffe erfunden hatte. Unterstützt von Albert Einstein hat Anschütz den Kreiselkompass über die Jahre weiterentwickelt, bis 1925 mit der Produktion des bekannten Zweikreiselkompass begonnen wurde. Über die Jahrzehnte konnte Anschütz die Schifffahrt mit zahlreichen Innovationen revolutionieren, darunter der sogenannte eiserne Steuermann, der Kartenplotter, das Bahnregelungssystem und das erste integrierte Navigationssystem mit Typzulassung. Seit 1995 gehörte Anschütz zu Raytheon Company, später Raytheon Technologies. In dieser Zeit hat Anschütz die Produktpalette um Radarsysteme und elektronische Seekarten erweitert und sich zum Integrator von kundenindividuellen, anspruchsvollen Brückensystemen und Missionssystemen (Lagebildsysteme) entwickelt.

Im Dezember 2022 hatte DMB mit Raytheon Technologies einen Kaufvertrag unterzeichnet, der aufgrund der nun vorliegenden behördlichen Genehmigungen mit Wirkung vom 27. Februar 2023 effektiv geworden ist. Die Umfirmierung von Raytheon Anschütz GmbH zu Anschütz GmbH wird offiziell mit der Eintragung ins Handelsregister vollzogen.

DMB ist ein ebenfalls in Kiel, Deutschland, beheimateter diversifizierter mittelständischer Industriekonzern, der für Kompetenz in der maritimen Wirtschaft und im internationalen Geschäft, für die finanzielle Stärke einer stabilen, global agierenden Gruppe, sowie für ein langfristiges Engagement über Generationen steht.