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Während andere große Player wie MSC, Maersk & Co. ihre Luftfracht-Aktivitäten auf- und ausbauen, geht NYK den entgegengesetzten Weg: sie verkauft die Marke Nippon Cargo Airlines.[ds_preview]

Die Japaner gaben jetzt bekannt, dass eine Einigung über den Verkauf »sämtlicher Anteile« an Nippon Cargo Airlines (NCA) mit einer Holdinggesellschaft der ebenfalls japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) erzielt wurde. Die Transaktion soll bis zum 1. Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden.

Bei NYK ist man offenbar nicht mehr überzeugt davon, mit einer eigenen Luftfracht-Tochter am Markt zu agieren – anders als bei einigen großen Containerlinien wie MSC, Maersk oder CMA CGM, die in der jüngsten Vergangenheit in gerade diesen Markt eingestiegen sind, beziehungsweise ihre Aktivitäten darin ausbauen wollen.

NYK: »Erheblicher Aufwand«

Für den NYK-Konzern, der über das Bündnis ONE mit MOL und K Line ebenfalls in der Containerlinienschifffahrt ein wichtiger Akteur ist – ist das Geschäft hingegen nicht neu. NCA war bereits 1978 unter Beteiligung mehrerer Unternehmen als Fluggesellschaft gegründet worden, NYK war dabei Hauptaktionär. 2010 erwarb NYK alle Aktien von NCA mit dem Ziel, ein umfassendes Logistikunternehmen zu werden, das See-, Land- und Lufttransport anbietet.

»Die kontinuierliche Einführung neuer Flugzeuge zur Erweiterung des Betriebs- und Wartungssystems sowie die kontinuierliche Schulung des mit Betrieb und Wartung befassten Personals erforderten jedoch einen erheblichen Aufwand«, heißt es nun zur Begründung des Ausstiegs. In dem »stark schwankenden Geschäftsumfeld« des Luftfrachttransports sah sich NCA mit der Herausforderung konfrontiert, sein Geschäftsvolumen in einem Umfang zu erweitern, der diesen Kosten angemessen war.

Nun will ANA das Geschäft weiterführen. Laut NYK will die Airline ihr internationales Luftfrachtnetz und die in Japan angesiedelten Dienstleistungen »drastisch verbessern«. NCA soll in das Frachtgeschäft der ANA-Gruppe integriert werden – und »reorganisiert« werden.

Noch ist der Verkauf jedoch nicht in trockenen Tüchern. »Damit NCA weiteres Wachstum erzielen und den Unternehmenswert langfristig steigern kann, wozu auch der Umweltschutz gehört, halten wir es für die beste Option, Anteile an ANA zu übertragen, die im selben Geschäftsbereich tätig ist und NCA bei der Stärkung ihres Instandhaltungssystems unterstützt«, teilte NYK mit. Die Gespräche führten nun zu dem Ergebnis, dass die Transaktion forciert und geprüft werden soll.