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Die Jumbo-SAL-Alliance (JSA) arbeitet aktuell eines ihrer größten Projekte ab – den Transport von Equipment für eine irakische Raffinerie.

Das »Basrah Refinery Upgrading«-Projekt ist ein Wiederaufbauprojekt der japanischen JGC Corporation. Es ist das größte Vorhaben, welches das asiatische Land seit dem Irak-Krieg in 2003 unterstützt. Aufgrund des großen Umfangs des Projekts und der Tatsache, dass die Region Basrah immer noch als gefährliche Umgebung gilt, begannen die Vorbereitungen für das Projekt bereits 2019. [ds_preview]

Jumbo-SAL starten Lieferungen

Das Schwergutschiff »Jumbo Javelin« belud den ersten von 19 Transporten im indischen Dahej – der erste von insgesamt 450.000 Frachttonnen. Die »Jumbo Kinetic« mit zwei 1.500-t-Kränen und die »Svenja« von SAL Heavy Lift mit zwei 1.000-t-Kränen werden für die Dauer des Transportumfangs für das Projekt eingesetzt.

Während des Vorhabens werden die beiden Schiffe jeweils sieben Fahrten unternehmen. Die Fahrpläne sind fest vorgegeben, so dass alle am logistischen Kreislauf Beteiligten schon lange im Voraus wissen, wann welche Ladung abgeholt und geliefert wird, heißt es in einer Mitteilung der Allianz.

Die beiden Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 14.000 t bzw. 12.500 t sind stark genug, um alle Module zu transportieren, und klein genug, um das eingeschränkte Morimatsu-Werk in Nantong, China, zu erreichen, wo ein Großteil der Fracht verladen wird.

Weitere Schiffe folgen

Zusätzlich zu den beiden Schiffen, die für das Projekt zugesagt wurden, wird die Jumbo-SAL-Alliance Schiffe für fünf weitere Fahrten zur Verfügung stellen.

Kiharu Yamashita, Project Logistics Manager des Basrah-Projekts bei JGC, erklärt: »Mit den beiden Schiffen, die wir für die Dauer dieser Phase zur Verfügung haben, sind wir in der Lage, den Zeitplan einzuhalten. Die Jumbo-SAL-Alliance, die über die für dieses Projekt erforderliche Größe und Kapazität verfügt, ist für die erfolgreiche Übergabe des Projekts an unseren Kunden unverzichtbar.«

Die Jumbo-SAL-Alliance wird in aufeinanderfolgenden Läufen eine Reihe von Gütern von Standorten in Indien, China, Thailand und Korea transportieren. Unter der Ladung befinden sich auch 80 Module. Dabei kommt ein von JGC selbst entwickelter Rahmen zum Einsatz, der speziell für das Heben von Modulen in der Anlage von Morimatsu entwickelt wurde.

Die Transporte umfassen auch den Transport von 31 Ausrüstungsgegenständen, darunter ein Regenerator, Vakuumkolonnen, ein Fraktionator und sieben 800-t-Bullet-Tanks mit einer Länge von jeweils 82 m.

Planungsstart 2019

Die Jumbo-SAL-Allianz begann bereits 2019 mit den Vorbereitungen für das Projekt und leistete technische Unterstützung. Dazu gehörte der Entwurf von vier verschiedenen Ladespreizmatten, die die verschiedenen zu verwendenden Schiffstypen, die Ladefläche und die Position der Ladung auf dem Schiff abdecken.

Da das Projekt in aufeinanderfolgenden Läufen mit denselben Schiffen durchgeführt wird, kann das Ladungsstreumaterial jedes Mal recycelt werden. Laurens Govers, kaufmännischer Leiter bei Jumbo-SAL-Alliance: »Bei jedem Projekt, das wir in Angriff nehmen, berücksichtigen wir nicht nur die Transportkosten, sondern auch die Gesamtkosten des Projekts. Bei diesem Projekt hat unsere frühzeitige Einbindung eine große Rolle gespielt. Wir konnten gemeinsam mit dem Kunden den Fahrplan und die Schiffsrotationen so anpassen, dass die Schiffe aufeinander abgestimmt sind und die Effizienz maximiert wird.«

Zu den Vorbereitungen für das Projekt gehörte die Ausarbeitung eines Hybridvertrags, der den Bedürfnissen beider Parteien gerecht wird und die potenziellen Herausforderungen des Betriebs in der Region Basrah berücksichtigt. Da diese Region immer noch als gefährlich gilt, legten die beiden Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit.

Modernisierung der Raffinerie

JGC führt im Auftrag der South Refineries Company, einem dem irakischen Ölministerium unterstellten Energieunternehmen, einen EPC-Auftrag für die Modernisierung der Raffinerie aus. Der Auftrag von JGC umfasst den Bau einer katalytischen Spaltanlage (34.500 Tagestonnen Kapazität), einer Vakuumdestillationsanlage (55.000 Tagestonnen) und einer Dieselentschwefelungsanlage (40.000 Tagestonnen).

Die neue Anlage wird in unmittelbarer Nähe der derzeitigen Raffinerie in Basrah errichtet und wird Anlagen umfassen, die den internationalen Umweltstandards entsprechen.
Die Mittel für das Projekt wurden durch ein Darlehen der Japan International Cooperation Agency (JICA) bereitgestellt. Für die JGC Group ist es das zweite Projekt in dem Land, nachdem sie 2013 den Wiederaufbau eines Kraftwerks abgeschlossen hat.

Die modernisierte Raffinerie soll dazu beitragen, die Angebots- und Nachfragelücke bei Erdölerzeugnissen im Irak zu schließen und die Abhängigkeit des Landes von Importen zu verringern. Sie soll ferner zum Wiederaufbau und zum Wirtschaftswachstum beitragen, nicht zuletzt durch die Schaffung von mehreren Tausend Arbeitsplätzen sowohl für den Bau als auch für den Betrieb der Raffinerie.