Der Hafen Danzig hat nach der Entlassung von Lukasz Greinke schnell einen neuen CEO gefunden.
Seit Mitte März war der schnell wachsende und mittlerweile zum größten Containerhafen der Ostsee aufgestiegene polnische Hafen ohne CEO. Der Aufsichtsrat hatte den seit 2016 amtierenden Lukasz Greinke, in dessen Amtszeit viele Meilensteine auf dem Weg des Hafens nach oben lagen, ohne Angabe von Gründen entlassen. [ds_preview]
Jetzt wurde Lukasz Malinowski vom Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Port of Gdansk Authority gewählt. Er wird sein neues Amt am 27. April antreten.
Der neue Vorstandsvorsitzende gilt als erfahrener Manager und Rechtsberater mit 20 Jahren Berufserfahrung. In den letzten drei Jahren leitete er die Geschäfte der Danziger Niederlassung von Energa-Operator, die jetzt zur Mineralöl- und Tankstellen Gruppe Orlen gehört.
Bei dem Stromkonzern Energa war Malinowski seit 2016 auf verschiedenen Managementebenen tätig, unter anderem als Verantwortlicher für die Bereiche Unternehmensführung und Personalpolitik. Außerdem war er mehr als sieben Jahre für die Bank BPH (GE Capital Group) und zuvor für die Nordea Bank Polska tätig.
Danzig unter Vorgänger deutlich gewachsen
Der polnische Hafen hatte unter dem Vorgänger Malinowskis ein beachtliches Wachstum hingelegt. In nur sechs Jahren wuchs der Güterumschlag um 83 %. 2022 brachte der Umschlag von Rohöl und Kohle noch einmal einen deutlichen Schub um 28 %, nicht zuletzt wegen der Sanktionen gegen Russland. Der Containerumschlag ging zuletzt zwar leicht zurück, blieb aber über der Marke von 2 Mio. TEU und wieder auf dem Vor-Pandemieniveau von 2019.
Danzig ist nach Gesamtumschlagvolumen die Nummer 2 in der Ostsee, nach dem russischen Ust Luga. Primorsk hatten die Polen im Sommer 2022 abgehängt. Derzeit befindet sich ein drittes Containerterminal im Bau, das Ende 2024 in Betrieb gehen soll. Damit steigt die Containterumschlag-Kapazität noch einmal um um 1,5 Mio. TEU. Aktuell sind es 2,9 Mio. TEU.
Das bisherige Containerterminal DCT Gdansk firmiert seit kurzem als Baltic Hub, um die Ambitionen des Hafen zu unterstreichen, zu den großen europäischen Container-Drehkreuzen aufzuschließen.
