Ince, Ancon
Die Partner von Ancon Blue Law (im Uhrzeigersinn von links oben): Jan Hungar, Georg Lehmann, Christian Reinert, Jan Heuvels (© Ancon Blue)
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Die Partner des ehemaligen Ince-Büros in Hamburg haben die »Ancon Blue«-Gruppe gegründet. Von den Schwierigkeiten der Kanzlei-Gruppe Ince in London ist man nicht betroffen.

Auf eigenen Wunsch waren bereits zum 31. März die Kooperationsverträge mit der Ince Gruppe beendet worden. Gleichzeitig war Ancon Blue gegründet worden, bestehend aus den Firmen Ancon Blue Tax & Trust, Ancon Blue Law und Ancon Blue Consultancy, die zusammen weiterhin »alle Aspekte der maritimen Industrie abdecken« wollen.

Insgesamt sind es rund 15 Mitarbeiter, darunter die Partner Jan Hungar (Law, Tax & Trust, Consultancy), Georg Lehmann (Law), Jan Heuvels (Law), Christian Reinert (Law), Regina Langholz (Tax & Trust, Consultancy), Alexandra Ewert (Consultancy) und Evelyn Goldenbaum (Consultancy).

Das Team wechselte von Ince Germany zu Ancon Blue. Die seit dieser Woche bekannten finanziellen Schwierigkeiten von Ince in London haben für Ancon Blue keine Auswirkungen, heißt es in einem Statement. Die Kanzlei mit langer Tradition steht aktuell vor dem Aus. Weil ein großer Gläubiger die Unterstützung zurückgezogen hat, hatte man keine andere Optionen mehr gesehen, als das Unternehmen unter Zwangsverwaltung stellen zu lassen. Die auf Insolvenzen spezialisierte Firma Quantuma soll nach einem Käufer suchen.

Ince Germany war Lizenznehmer

Ince Germany und Ince Tax & Trust waren – »im Gegensatz zu anderen Ländereinheiten« – bis Ende März Kooperationspartner der Gruppe in London. Nach dem Brexit musste aus rechtlichen Gründen eine eigene deutsche Firma gegründet werden. Sie fungierten als Lizenznehmer des Markennamens Ince. Es gab aber den Angaben zufolge keine gesellschaftsrechtlichen Verknüpfungen. Die Ancon Blue Consultancy UG (vormals Ince Consultancy UG) war auch nicht mehr Teil der Ince-Gruppe.

Allerdings gab es seit dem Brexit immer mal wieder Compliance-Schwierigkeiten für die deutschen Firmen, da die hiesigen Regulierer sehr genau auf die britischen Strukturen mit dem Finanzpartner Gordon Dadds schauten, mit dem sich Ince im Jahr 2018 im Rahmen einer Kanzlei-Fusion zusammengetan hatte.

»Die Ancon Blue Gruppe ist von den Ereignissen der Ince Gruppe nicht betroffen und erbringt ihre Dienstleistungen uneingeschränkt und unberührt von den Ereignissen in London fort«, heißt es. Die Partner teilten mit, dass sie »mit Bedauern die jüngsten Nachrichten über die Ince Gruppe London zur Kenntnis genommen haben«.

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