Norden Bulker
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Carbon Insetting statt Kompensation: Frachtkunden der Reederei Norden können über den von Schiffen genutzten Kraftstoff in die Minderung ihrer CO2-Emissionen investieren. 

In Kooperation mit 123Carbon und seinen Partnern AllChiefs und Verifavia beginnt Norden mit der Ausgabe von »CO2-Token«, um die Dekarbonisierung der Lieferketten seiner Kunden zu unterstützen. Mit der Plattform 123Carbon werden den Angaben zufolge CO2-Äquivalente, die auf Reisen mit Biokraftstoffen erzielt werden, in Token umgewandelt. So sollen Kunden ihre Scope-3-Emissionen im Seeverkehr reduzieren können. [ds_preview]

Scope-3-Emissionen sind Emissionen, die ein Unternehmen beispielsweise über den Einkauf von Waren, Transporten, durch Reisen oder Investitionen verursacht. Scope-1-Emissionen sind hingegen direkte Emissionen durch die eigene Verbrennung von Kraftstoffen, Scope-2-Emissionen bezeichnen solche aus dem Einkauf von Energie.

Adam Nielsen, Head of Logistics and Climate Solutions bei Norden, sagt: »Carbon Insets sind nicht neu auf dem Markt, stehen aber in der Schifffahrtsbranche noch am Anfang. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass Carbon Insets eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Einführung kohlenstoffarmer Kraftstoffe spielen werden, indem sie die Nachfrage nach umweltfreundlicher Fracht mit dem Angebot verbinden und gleichzeitig Verfügbarkeitsengpässe überbrücken.«

Derzeit ist das Angebot an kohlenstoffarmen Kraftstoffen wie Biokraftstoff sowohl in Bezug auf die Produktion als auch die geografische Verfügbarkeit begrenzt. Mit der Plattform sollen die von Norden erzielten Emissionsreduzierungen mit Kunden in Verbindung gebracht werden, die aufgrund von Handelsrouten oder anderen Beschränkungen nicht in der Lage sind, kohlenstoffarme Kraftstoffe zu bunkern, aber dennoch ihre Betriebsabläufe oder Lieferketten dekarbonisieren wollen.

Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie Verifavia prüfen die zugrunde liegenden Dokumente, woraufhin unveränderliche Token auf Basis der Blockchain-Technologie ausgegeben werden.

Nicolas Duchêne, Generaldirektor von Verifavia: »Carbon Insetting unterscheidet sich von Carbon Offsetting dadurch, dass die Kohlenstoffemissionen direkt in der Wertschöpfungskette der Schifffahrt reduziert werden und nicht irgendwo außerhalb und ohne Bezug zur Branche. Anders als bei der Kompensation von Kohlenstoffemissionen wird die gesamte Überwachungskette des Insetting-Prozesses unabhängig überprüft – ebenso wie die Reduktionen, die einer Intervention entsprechen – und ermöglicht so echte Transparenz bei den Kohlenstoffreduktionen, die durch eine zuverlässige Zertifizierung unterstützt wird.«