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Der Chartermarkt für Containerschiffe läuft langsam leer. Es gibt zwar weiter Nachfrage, aber kaum noch ein Angebot an freier Tonnage. Das kommt dem Ratenniveau zugute.

In den mittleren und großen Segmenten werden schon seit Wochen kaum noch Abschlüsse am Chartermarkt gemeldet. Relativ rege war noch der Markt für Feederschiffe, nachdem vor allem in Asien einige regionale Dienste neu etabliert werden sollen, berichten Makler. [ds_preview]

Ansonsten hat sich an den makro-ökonomischen Fundamentaldaten wenig geändert, die Aussichten bessern sich allerdings leicht: Clarksons geht inzwischen für 2023 von einem Rückgang des Frachtvolumens um -0,8% aus, das ist weit weniger schlimm, als noch vor Wochen und Monaten befürchtet. 2022 waren es, vornehmlich bedingt durch das 4. Quartal, noch -3,6%. Besonders auf den Hauptstrecken, sowohl im Ost-West- (-2,8%), als auch im Nord-Süd-Verkehr (-0,5%), gibt es Rückgänge bei den transportierten Boxen. Der Regionalverkehr kann sich dagegen relativ gut behaupten.

Chartermarkt widersteht allen negativen Tendenzen

Die Charterraten zeigen sich weiter resilient gegen die globalen Verwerfungen. Denn es mangelt an Schiffen, obwohl einige Linienreedereien ihr Netzwerk erheblich und zumindestens zeitlich befristet, deutlich ausgedünnt haben. Einheiten mit mehr als 3.500 TEU Kapazität sind kaum zu finden. Der Container-Index HRCI von Howe Robinson verharrt nahezu unverändert bei 1.409 Punkten nach einem minimalen Plus von 0,1% in der vergangenen Woche. Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex hingegen verloren einen Punkt und notiert jetzt bei 846 Punkten.

Repräsentative Fixtures

Chartermarkt, Fixtures-2022_KF
© HANSA

Dass die meisten der raren Fixtures am Chartermarkt gerade im Feedersegment vermeldet werdem, liegt auch daran, dass Charterer in ihrer Not und mangels Verfügbarkeit an Panamax-Frachtern jetzt auf kleinere Schiffe ausweichen, um ihre Ladung abzutransportieren. Das spielt wiederum den Eignern in die Karten, denen es meist gelingt, für längere Laufzeiten von 12 Monaten und zu guten Raten abzuschließen.

Ladungsaufkommen verharrt

Am Ladungsmarkt stagnieren die Raten weitestgehend auf dem erreichten niedrigen Niveau. Der WCI von Drewry sank in der vorigen Woche um 1% auf 1.720 $/FEU. Im Atlantik ging es zwischen New York und Rotterdam um -6% auf 839 $/FEU abwärts, in der Gegenrichtung waren es -2% auf immerhin noch 4.434 $/FEU. Die Raten im Fernost-Dienst zwischen Schanghai und Rotterdam rutschten 4% auf 1.542 $/FEU nach unten.  Dagegn verteuerte sich der Transport ex Asien an die US-Westküste leicht um 1%. Mit größeren Veränderungen wird auch in den kommenden Woche nicht gerechnet. (KF)