Maersk entledigt sich einer Reihe von älteren Schiffen und bestellt als Ersatz weitere Neo-Panamax-Neubauten in China. Es handelt sich um bis zu zwölf Schiffe mit je 8.000 TEU.
Die schwächelnde Nachfrage am Frachtmarkt und die steigenden Umwelt-Anforderungen an die Bestandsflotte heben das Thema Verschrottung wieder verstärkt auf die Agenda. So trennt sich jetzt auch Maersk von etlichen älteren Schiffe. Doch statt der Schrotthändler haben sich andere Käufer gefunden. [ds_preview]
Insgesamt sieben Post-Panamax-Schiffe, durchschnittlich bereits 21 Jahre alt, verlassen demnach die Maersk-Flotte. Trotz des fortgeschrittenen Alters haben sich Käufer für sie gefunden, unter anderem Global Ship Lease, die für 123,3 Mio. $ gleich vier 2003 gebaute Frachter übernimmt. Für Beschäftigung ist gesorgt. Nach Maklerinformationen wurden sie von GSL in längeren Charterverträgen mit einer Laufzeit von 24 Monaten untergebracht.
Gleichzeitig füllt Maersk, die Nr. 2 unter den global führenden Linienreedereien, die entstehende Lücke in der Flotte mit weiteren Neubauten auf. Bei Yangzijiang in China wurden acht moderne Post-Panamax-Schiffe mit einer Kapazität von 8.000 TEU bestellt, außerdem bestehen Optionen für vier weitere Schwesterschiffe.
Maersk investiert 1,4 Mrd. $
Ganz der eigenen Philosophie folgend setzen die Dänen auch bei diesen Neubauten auf Methanol als Kraftstoff. Als Preis stehen 115 Mio. $ pro Einheit im Raum. Sie sollen 2025 abgeliefert werden. Das Gesamtvolumen könnte somit knapp 1,4 Mrd. $ erreichen.
Maersk hatte als erste Reederei überhaupt Containerschiffe mit Methanol-fähigen Dual-Fuel-Motoren geordert. Einem ersten Projekt für einen Feeder mit 2.000 TEU folgten später zehn große Methanol-Frachter mit 17.000 TEU. Andere große Linienreedereien, Trampreeder wie Seaspan oder auch MPC Capital waren später dem Beispiel gefolgt.
Neo-Panamx-Schiffe mit Kapazitäten von 7.000 TEU bis 8.000 TEU sind sehr gefragt. Weltweit wurden bereits 120 solcher Frachter bestellt, die Hälfte davon für die Verwendung von Methanol. Typischerweise sind solche Einheiten in etwa 272 m lang und 42,80 m breit bei 17 Reihen zwischen den Bordwänden.
Das Neubau-Programm von Maersk umfasste zuletzt 29 Schiffe mit rund 370.000 TEU. Das entspricht etwa 9% der Flotte. Damit haben die Dänen unter den Linienreedereien eines der kleinsten Orderbücher. Zum Vergleich: Bei MSC, der Nr. 1, sind es 126 Schiffe mit gut 1,6 Mio. TEU, bei CMA CGM (Nr. 3) 96 Schiffe mit 909.000 TEU. Selbst für die als bei Neubauten als zurückhaltend geltende Hamburger Hapag-Lloyd listet der Branchendienst Alphaliner zwar nur 17 Schiffe mit 350.000 TEU auf, doch das entspricht einer Neubau-Quote von immerhin 19,4%.