HHLA, Dreilich
Tanja Dreilich

Nun ist es amtlich: Tanja Dreilich, erst zu Beginn des Jahres in den Vorstand der HHLA berufen, verlässt das Unternehmen. Die HANSA hatte bereits berichtet.

Offiziell wird der Vertrag erst zum Jahresende beendet. Tatsächlich wird Dreilich ihr Mandat bereits Ende dieses Monats niederlegen. Der Aufsichtsrat der HHLA und die scheidende Finanzchefin hätten sich »im besten gegenseitigen Einvernehmen darauf verständigt«, heißt es in einer Mitteilung. [ds_preview]

Dreilich werde sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen, heißt es vieldeutig. Zu den konkreten Gründen für das nicht einmal halbjährige Gastspiel gibt es weiter keine Kommentare. Rüdiger Grube, Vorsitzender des Aufsichtsrats, dankte Dreilich »für ihr großes Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit.«

Fragezeichen hinter Abberufung von Dreilich

Als die Abberufung vor zwei Wochen publik wurde, wurde über einen Machtkampf zwischen der Vorstandschefin Angela Titzrath und der Finanzchefin spekuliert. Dies wurde jedoch nicht bestätigt. Auf Anfrage der HANSA wurde damals auf »etwaige Personalangelegenheiten des Unternehmens« verwiesen, zu denen aus rechtlichen Gründen keine Stellung genommen werde.

Dreilich war von ZF in Friedrichshafen gekommen, wo sie ab September 2021 das Finanzressort der Division Pkw-Fahrwerktechnik verantwortet hatte. Sie war zum 1. Januar in den Vorstand der HHLA berufen worden und hatte zum 1. Februar den Posten als CFO übernommen. Sie folgte auf Roland Lappin, der das Unternehmen Ende Januar 2023 verlassen hatte.

Der Aufsichtsrat habe bereits Gespräche über die Nachfolge aufgenommen. Bis diese geregelt ist, werden die beiden verbleibenden Vorstandsmitglieder der HHLA die entsprechenden Aufgaben übernehmen, heißt es.

Dreilich ist studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und erlangte ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau an der J. W. Goethe Universität Frankfurt und ihren Executive MBA an der WHU Business School in Vallendar und der Kellogg Business School in Chicago. Ihre berufliche Karriere hatte sie beim Automobilhersteller Opel gestartet.