Havarieübung
Internationale Zusammenarbeit: Die dänische »Gunnar Thorson« und die deutsche »Gustav Meyer« schleppen eine Ölsperre, die niederländische »Arca« folgt ihnen
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Bei einer Havarieübung haben zehn Schiffe und zwei Flugzeuge aus Dänemark, den Niederlanden und Deutschland vor Helgoland die Ölbekämpfung nach einer Schiffskollision geübt.

Im Übungsszenario waren ein Containerfrachter und ein Öltanker kollidiert. Aus zwei beschädigten Ladungstanks liefen daraufhin großen Mengen Schweröl aus. Dieses sollte von den Ölbekämpfungsschiffen aufgenommen werden, um zu verhindern, dass es in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer treibt. [ds_preview]

Beteiligt waren die deutschen Schiffe »Mellum«, »Gustav Meyer« und »Westensee«, die niederländischen Schiffe »Arca« und »Frans Naerebout« sowie das dänische Ölbekämpfungsschiff »Gunnar Thorson«. Mit ausgebrachten Ölsperren und ihren so genannten Sweeping-Armen sammelten sie das fiktive Öl ein. Die Übungsorganisatoren vom Havariekommando nutzten dafür Popcorn, das sich auf der Wasseroberfläche ähnlich wie Öl verhält.

Übung Havariekommando
Die »Gustav Meyer« bringt etwa 7 m3 Popcorn aus. Popcorn verhält sich auf Wasser ähnlich wie Öl und wird deshalb benutzt, um treibende Ölteppiche zu simulieren

Landseitig der 10-m-Tiefenlinie fuhren weitere Schiffe – die »Knechtsand«, die »Leysand« die »Luneplate« und der Schleppverband »Odin-Lüttmoor« – in versetzter Formation, um auch in diesem Gebiet das Popcorn aufzunehmen.

Die Sensorflugzeuge Do 228 aus Deutschland und Dash DHC-8 aus den Niederlanden überflogen nacheinander das Übungsgebiet. Ihre Sensorik erkennt die Ausbreitung des simulierten Ölteppichs. Die Besatzungen gaben die gesammelten Informationen an die Schiffe weiter. So konnten sich die Schiffe optimal positionieren. Zusätzlich wurde von Bord des Mehrzweckschiffes »Mellum« eine Drohne gestartet.

Havarieübung zeigt funktionierende Zusammenarbeit

»Die Kommunikation und Koordination der Ölbekämpfung auf internationaler Ebene haben heute gut funktioniert. Dies zu üben, ist wichtig, um auch im Ernstfall schnell miteinander in den Einsatz gehen zu können«, betonte Übungsleiter Roland Müller vom Havariekommando die Bedeutung der internationalen Übungsflotte.

Der DenGerNeth-Plan, den die drei Nordseeanrainer-Staaten gemeinsam erarbeitet haben, sieht für Ernstfälle eine gegenseitige Hilfeleistung der Mitgliedsstaaten vor. Die international angelegte Übung DenGerNeth findet einmal jährlich statt.