Die zu Anfang der Covid-19-Pandemie noch in Nöten steckende Linienreederei Pacific International Lines (PIL) hat sich deutlich erholt.
Nach einer Notumstrukturierung verzeichnete 2022 die in Singapur ansässige Reederei einen Gewinnanstieg um 15 % auf 3 Mrd. $. 2021 hatte der Gewinn bei 2,6 Mrd. $ gelegen. Damit hat sich PIL »dramatisch erholt«. [ds_preview]
Das meldet der Branchendienst Alphaliner unter Berufung auf die singapurische Aufsichtsbehörde für Rechnungswesen und Unternehmen. Für das vergangene Jahr verbuchte das Unternehmen demnach einen Umsatz von 6,1 Mrd. $, gegenüber 5,8 Mrd. $ im Jahr 2021.
PIL hatte 2020 noch Verluste in Höhe von -44,7 Mio. $ eingefahren. Die damals hoch verschuldete Linienreederei wurde zu einer Kapitalumstrukturierung mit Heliconia Capital, einem Arm der Regierung von Singapur, gezwungen. Diese übernahm 2021 die Mehrheitskontrolle über das Unternehmen und brachte im Gegenzug 600 Mio. $ in bar in die Gesellschaft ein. Der Anteil der kontrollierenden Familie Yeo wurde auf weniger als 15 % reduziert.
In der Folge zahlte Pacific International Lines Ende 2021 vorzeitig 1 Mrd. $ an die Gläubiger zurück und holte 2022 den erfahrenen Manager Lars Karlstrup, der zuvor bei Maersk und CMA CGM tätig war, als neuen CEO an Bord.
Pacific International Lines bleibt Traditionsmärkten treu
Nach Angaben von Alphaliner liegt der Fokus bei PIL weiterhin auf seinen »traditionellen Märkten«, wobei Afrika (33 %) und Lateinamerika (28 %) satte 61 % der gesamten Handelskapazität ausmachen. Der Mittlere Osten und der indische Subkontinent sind mit 18 % der eingesetzten Flottenkapazität das drittgrößte Handelsgebiet des Unternehmens.
Allerdings fiel die Reederei 2020 aus den Top 10 herausgefallen der Linienreedereien heraus. Die Flotte, die einst fast 400.000 TEU umfasste, hat heute noch eine Kapazität von 296.000 TEU. Damit ist Pacific International Lines der zwölftgrößte Carrier weltweit.
Nach der Krise bestellte die Reederei 2022 acht LNG-Dual-Fuel-Neubauten, von denen vier 14.000-TEU-Einheiten zwischen August 2024 und Januar 2025 von der Jiangnan-Werft und vier 8.000-TEU-Einheiten zwischen Juni 2025 und März 2026 von der Yangzijiang-Schiffswerft abgeliefert werden sollen.