Containerschiffe
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Im Juli sollte in der Containerschifffahrt die Hochsaison beginnen, doch bisher gibt es angesichts der Kapazitätsplanung der Linienreedereien kaum Anzeichen dafür.

Um mehr als 20 % wird die Kapazität der Containerkapazität im Asien Nordamerika-Verkehr gegen Ende der – »derzeit nicht sichtbaren« – Hochsaison steigen. [ds_preview]

Darauf weist das Marktanalyseunternehmen Sea-Intelligence mit Blick auf die durchschnittliche 4-Wochen-Kapazitätsauslastung für die Trades zwischen Asien und der Nordamerikanischen West- und Ostküste hin. Die Schätzung basiert auf den bisherigen Planungen der Linienreedereien.

Ähnlich verhält es sich demnach mit dem Fahrtgebiet Asien-Europa, wo der Kapazitätszuwachs derzeit sogar die 40 %-Marke überschreiten soll.

Die zyklische Natur der Schifffahrt mache es unvermeidlich, dass der Kapazitätsausbau zeitweise das Nachfragewachstum übersteige. Aber es sei kein Naturgesetz, dass dies zwangsläufig den Markt in die Knie zwingt, so Sea-Intelligence. »Die Reedereien sind in der Lage, ihre Kapazitäten zu steuern, selbst bei einer großen Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Die Entwicklungen im Frühjahr 2020 haben dies deutlich gezeigt«, heißt es.

Der Ball liegt nach Ansicht der Analysten jetzt »ganz klar« bei den Linienreedereien. Ihre derzeitigen Planungen würden »mit Sicherheit« zu einem sich stark verschlechternden Marktgleichgewicht und voraussichtlich weiter sinkenden Frachtraten führen. Im zweiten Halbjahr 2023 könnte das die Reedereien in die Verlustzone führen.

Gegenmittel wären die taktische Nutzung von Blank Sailings. Ein Teil der ungenutzten Kapazitäten könnte dann in die Werft geschickt werden, um die Schiffe in Vorbereitung auf die verschärften Umweltvorschriften für Slow Steaming umzurüsten.