IWES, Rotorblätter, Offshore, Wind, Bremerhaven
Print Friendly, PDF & Email

In Bremerhaven ist ein neuer Prüfstand für bis zu 115 m lange Rotorblätter für Offshore-Windkraftanlagen eröffnet worden. Betrieben wird er vom Fraunhofer-Institut IWES.

Der neue, weltweit einzigartige Rotorblattprüfstand bietet umfangreiche Testmöglichkeiten für Rotorblätter von mehr als 115 m Länge. Der Bau des Prüfstands wurde vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mit rund 18 Mio. € und vom Bundesforschungsministerium (BMBF) sowie dem Land Bremen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE mit rund 5 Mio. € gefördert. [ds_preview]

Mit dem neuen Rotorblattprüfstand erweitert das Fraunhofer IWES nach eigenen Angaben das Test­portfolio, heißt es. Neuartige Konzepte für Rotorblätter, aber auch Rotorblattkomponenten, können am IWES vielseitige Prüfungen durchlaufen, bevor sie in Serie produziert werden. Weltweit geht das bisher in diesem großen Maßstab nur auf dem neuen Rotorblattprüfstand 115m+ des Fraunhofer IWES.

Habeck, IWES, Rotorblätter, Offshore, Wind, Bremerhaven
© Fraunhofer IWES

»Prüfmöglichkeiten für innovative Anlagenentwicklungen sind dabei von zentraler Bedeutung für die Umsetzung der Energiewende und für den Wirtschaftsstandort Deutschland«, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Eröffnung. Damit die künftig noch weiter steigenden Bedarfe an grünem Strom gedeckt werden können, bedarf es eines effizienten und kostenoptimalen Ausbaus der Windenergienutzung.

»Der neue Prüfstand des Fraunhofer IWES wird einen wichtigen Beitrag leisten, die Position des Wirtschaftsstandorts Deutschland als Spitzenreiter bei klimafreundlichen Technologien zu stärken«, so Axel Müller-Groeling, Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Teststand für Rotorblätter modular aufgebaut

Der modulare und umrüstbare Aufbau des Prüfstandes ermöglicht den Wissenschaftlern des Fraunhofer IWES, flexibel auf Anforderungen zu reagieren und intelligente Testmethoden weiterzuentwickeln. Konventionelle Testmethoden werden mit neuen Ansätzen kombiniert. Zudem kann das gesamte Materialverhalten der Rotorblätter getestet werden. Mithilfe segmentierter und sequenzieller Tests kann ein Rotorblatt in passende Segmente unterteilt werden, die optimiert und nacheinander getestet werden können. Der gesamte Prüfstand kann auch virtuell abgebildet werden und schafft somit Testmöglichkeiten für viele weitere innovative digitale Prüfmethoden.

Der Anlagenhersteller Vestas hat einen Prototypen mit einem Rotordurchmesser von 236 m entwickelt. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IWES sollen die notwendigen Tests erfolgen, »damit wir gesichert in die für 2024 geplante Serienproduktion starten können«, erklärte Christian Fenselau, Chief Specialist Test and Validation bei Vestas Wind Systems.