WinGD Großmotor
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Das Schweizer Unternehmen WinGD ist nach eigenen Angaben »auf dem besten Weg«, seine ersten X-DF-A-Dual-Fuel-Ammoniak-Motoren im ersten Quartal 2025 auszuliefern.

Die ersten Schiffe mit solchen Motoren könnten dann ab 2026 in Betrieb genommen werden. Diese Ankündigung folgt auf Ammoniak-Verbrennungstests in WinGDs Forschungseinrichtungen im Dezember 2022. [ds_preview]

WinGD hat bekannt gegeben, dass zwei Schiffseigner an der Entwicklung der Ammoniak-Kraftstofftechnologie beteiligt sind. Letzten Monat unterzeichnete das Unternehmen eine Vereinbarung mit AET Tankers und dem Schwesterunternehmen Akademi Laut Malaysia über die Entwicklung von Besatzungsschulungen für Ammoniakmotoren.

Im Januar 2023 kündigte das Unternehmen eine Partnerschaft mit CMB.Tech, einem Schwesterunternehmen der belgischen Reederei CMB, an, um mit Ammoniak betriebene Motoren für zehn Massengutfrachter mit 210.000 DWT zu entwickeln.

Die Entwicklungen werden durch die enge Zusammenarbeit mit Motoren- und Schiffsbauern in China, Japan und Korea sowie durch die umfangreichen Investitionen von WinGD in die Forschung unterstützt. Zuletzt unterzeichnete WinGD im Juni eine Absichtserklärung mit Mitsubishi Shipbuilding, um X-DF-A für den Einsatz in einer Reihe von Schiffsgrößen und für die Integration in das Ammoniak-Kraftstoffversorgungssystem des Motorenbauers vorzubereiten. Dies folgt auf ein im Juni 2022 begonnenes Entwicklungsprojekt mit Hyundai Heavy Industries.

CEO von WinGD: »Motorkonzepte müssen zuerst bereit sein«

WinGD nutzt für die Entwicklung des neuen Motors eine Validierungsplattform in seinem Engine Research & Innovation Centre (ERIC) in Winterthur, die sogenannte Spray Combustion Chamber (SCC). Diese habe die schnelle Entwicklung von Zweitakt-Verbrennungskonzepten und Emissionsmodellen ermöglicht, heißt es. Seit der ersten Zündung im Jahr 2022 habe man eine Fülle von Erkenntnissen über die Verbrennungs- und Emissionseigenschaften gewonnen, die die Grundlage für eine rasche Einführung der Technologie in das Portfolio bilden. »WinGD kann nun genaue Zahlen zum Ammoniakverbrauch und zu den relevanten Emissionen liefern«, so das Unternehmen.#

In Zusammenarbeit mit dem China Shipbuilding Power Engineering Institute (CSPI) sollen jetzt Tests mit dem eigens für diesen Zweck gebauten Einzylindermotor im ERIC Winterthur und einem Mehrzylinder-Testmotor im Global Test Centre des Motorenentwicklers in Shanghai beginnen.

Der neue WinGD-CEO Dominik Schneiter sagte: »Damit die Industrie wirklich bereit für alternative Kraftstoffe ist, müssen die Motorkonzepte, die diese nutzen, sowie die Schiffskonstruktionen, Hilfssysteme, die Ausbildung der Besatzung und das Unterstützungsnetz vor Ort bereit sein, bevor die Kraftstoffe auf breiter Basis verfügbar werden. Unser Entwicklungszeitplan, der durch diese Meilensteine in der Forschung und Zusammenarbeit belegt wird, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um Schiffseignern und Betreibern die Zeit zu geben, die sie brauchen, um sich auf einen dekarbonisierten Schiffsantrieb mit Ammoniak als Kraftstoff vorzubereiten.«