Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä konnte im ersten Halbjahr seine Rentabilität verbessern. Im Bereich Schifffahrt sieht man trotz teils eingeschränkter Investitionsbereitschaft eine positive Stimmung.
Im zweiten Quartal stieg der Auftragseingang um 17% auf 1.687 Mio. € (1.440). Der Auftragseingang im Servicebereich stieg um 13% auf 913 Mio. € (811). Der Umsatz legte um 3 % zu und erreichte 1.454 Mio. € (1.407). Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) lag bei 1,16 (1,02). Während das vergleichbare Betriebsergebnis um 26% auf 108 Mio. € (85) stieg, sank das Betriebsergebnis um 12% auf 66 Mio. €. [ds_preview]
Über das gesamte erste Halbjahr betrachtet legte Auftragseingang um 22% auf 3.427 Mio. € (2.820) zu. Der Auftragseingang für Dienstleistungen stieg um 17% auf 1.802 Mio € (1.543). Damit erreichte der Auftragsbestand am Ende des Berichtszeitraums 6.249 Mio. € (5.936), und damit 5% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Nettoumsatz stieg um 11% auf 2.919 Mio. € (2.639). Das Book-to-Bill-Verhältnis belief sich auf 1,17 (1,07). Das vergleichbare Betriebsergebnis stieg in den ersten sechs Monaten um 30% auf 196 Mio. € (151), das Betriebsergebnis stieg um 230 Mio. € auf 158 €. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatten die Finnen noch ein negatives operatives Ergebnis von -72 Mio. € verbucht.
Im Bereich Schifffahrt, wie auch im Energiesektor, erwartet Wärtsilä für die nächsten zwölf Monate (Q3/2023-Q2/2024) ein ähnliches Nachfrageumfeld wie im Vergleichszeitraum.
Wärtsilä-CEO fordert »mehr Anreize, um Investitionstempo zu beschleunigen«
Wärtsilä-CEO Håkan Agnevall kommentierte: »Die Marktstimmung blieb im zweiten Quartal 2023 recht positiv, und es ist uns gelungen, unsere Leistung zu verbessern. Das anhaltende Wachstum im Servicebereich und die positive Entwicklung im Energiespeichergeschäft unterstützten unsere Rentabilitätsverbesserung.«
Auf dem Schifffahrtsmarkt schränkten nach Darstellung des Managers die steigenden Kosten für neue Schiffe und die begrenzten Kapazitäten der Werften die Investitionsbereitschaft in einigen Segmenten weiterhin ein. Dennoch sei die Marktstimmung in den wichtigsten Segmenten von Wärtsilä positiv geblieben, was auf die anhaltenden Investitionen in neue Flüssigerdgas-Terminals (LNG), die sich verbessernde Stimmung im Segment der Passagierschifffahrt und die weiterhin steigende Nachfrage nach Offshore-Anlagen zurückzuführen sei.
Die Finnen setzen auch darauf dass die Schifffahrtsunternehmen unter zunehmendem Druck stehen, ihren Betrieb zu dekarbonisieren. Agnevall merkt aber an, dass mehr Anreize erforderlich seien, um das Investitionstempo zu beschleunigen.
Die im ersten Quartal angekündigte Übertragung von Teilen der Geschäftsaktivitäten Voyage (zuvor Teil von Marine Power) und Marine Electrical Systems (zuvor Teil von Marine Systems) in das Portfolio Business ist nach Angaben des CEOs abgeschlossen. »Auf diese Weise werden wir die Leistungsverbesserung dieser Einheiten beschleunigen und ihren Wert durch Veräußerungen oder andere strategische Alternativen freisetzen«, so Agnevall.