© Hapag-Lloyd
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Bei einer gedämpften Nachfrage am Ladungsmarkt hat die Linienreederei Hapag-Lloyd deutliche Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen.

Andere Linienreedereien hatten bereits Zahlen vorgelegt. Und wie schon Maersk oder CMA CGM musste auch Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr einen empfindlichen Rückgang bei allen wichtigen Kennzahlen hinnehmen. [ds_preview]

Der Umsatz hat sich gegenüber den 18,5 Mrd. $ aus dem Vorjahr auf 10,8 Mrd. $ verringert. Noch stärker rauschte der Gewinn (EBIT) nach unten: Nach knapp 10 Mrd. $ verdiente Hapag-Lloyd noch 2,8 Mrd. $ – ein Verlust von knapp drei Vierteln. Das Konzernergebnis lag bei gut 3 Mrd. $ gegen 9 Mrd. $ in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022. Das Ergebnis kommt nicht überraschend.

Auch andere Linienreedereien hätten ähnliche Einbrücke vermeldet. Maersk hatte nur vier Fünftel des im Vorjahr eingefahrenen Gewinns eingefahren (-83%). Bei CMA CGM waren es -76%, vergleichbar zu Hapag-Loyd.

Hapag-Lloyd verdient weniger am Container

Zwar verringerte sich die Transportmenge nur um 3.4% auf 5,8 Mio. TEU. Schwerer wiegt, dass die durchschnittlich erzielte Frachtraten von 2.855 $/TEU auf 1.761 $/TEU absackte. Immerhin sanken die Transportkosten auf 6,3 Mrd. $, insbesondere durch geringere Aufwendungen für Stand- und Lagergelder und einen niedrigeren Bunkerverbrauchspreis von 625 $/t (H1 2022: 703 $/t).

»Die schwächere Nachfrage und die niedrigeren Frachtraten wirken sich sehr deutlich auf unsere Erträge aus«, sagt Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG. Aus seiner Sicht ist das erste Halbjahr in einem herausfordernden Marktumfeld dennoch erfolgreich verlaufen. Er verwies unter anderem auf den Ausbau des Reederei-eigenen Terminalportfolios.

Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt Hapag-Lloyd seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das EBITDA wird in einer Bandbreite von 4,3 bis 6,5 Mrd. $ und das EBIT in einer Bandbreite von 2,1 bis 4,3 Mrd. $ erwartet. Der andauernde Krieg in der Ukraine, geopolitische Unsicherheiten, anhaltender Inflationsdruck und hohe Lagerbestände führen jedoch zu Risiken, die die Prognose negativ beeinflussen könnten.