Die Hamburger Containerlinienreederei Hapag-Lloyd hat es offenbar nicht in die engere Auswahl für die Übernahme der südkoreanischen HMM geschafft. Damit bleiben drei Kandidaten übrig.
Im Zuge der Privatisierung der südkoreanischen Linienreederei HMM hatte auch die deutsche Hapag-Lloyd, Partner der Koreaner in der Linienallianz THE Alliance, ein Angebot abgegeben. [ds_preview]
Wie südkoranische Medien berichten, schaffte Hapag-Lloyd es nun aber nicht auf die Bieter-Shortlist. Während die als potenzieller Käufer hoch gehandelte südkoreanische SM Group vor einigen Tagen von selbst von ihrem Angebot zurückgetreten war – der Preis war inzwischen zu hoch geworden – war Hapag-Lloyd als finanzstärkster Bieter im Rennen geblieben.
Allerdings waren zuletzt in Korea Stimmen gegen einen Verkauf der Linienreederei an die Deutschen laut geworden. Mehrere Verbände fürchteten, dass ein Verkauf des Carriers ins Ausland eine Gefahr für die exportorientierte südkoreanische Wirtschaft darstellen könnte, und forderten den Ausschluss von Hapag-Lloyd vom Bieterverfahren. Außerdem gab es wohl Bedenken, einen ausländischen Bieter eine Due-Diligence durchführen und Zugriff auf sensible Informationen erhalten zu lassen.
Drei südkoreanische Kaufinteressenten für HMM
Von den öffentlichen HMM-Hauptgläubigern Korea Development Bank (KDB) und Korea Ocean Business Co (KOBC) steht eine Bestätigung noch aus, angeblich sei noch keine Entscheidung gefallen. Mehrere südkoreanische Medien stützen sich aber auf Quellen aus dem Bankensektor. Sollte Hapag-Lloyd tatsächlich aus dem Rennen sein, wären mit dem Konsortium Harim / JKL Partners, der Dongwon Group und LX Holdings nur noch drei koreanische Unternehmen dabei.
Hapag-Lloyd, die fünftgrößte Linienreederei der Welt, war der finanzstärkste Bieter mit einer Liquidität von zuletzt rund 10 Mrd. $. Angesichts des Kaufpreises von geschätzten 3,9 Mrd. $ für HMM sind die anderen Bieter auf externe Finanzmittel angewiesen.
Die Shortlist soll am Donnerstag bekannt gegeben werden. Die ausgewählten Unternehmen haben dann zwei Monate Zeit für eine Due-Diligence-Prüfung, Ende November soll ein bevorzugter Bieter ausgewählt werden. Ende 2023 könnte HMM den Besitzer wechseln.