MSC, Bremerhaven, Containerumschlag
Die »MSC Apolline« an der Stromkaje in Bremerhaven

Der Containerumschlag in Bremen ist in der ersten Jahreshälfte nochmals deutlich zurückgegangen. Der Negativtrend setzt sich somit unvermindert fort.

Laut einer aktuellen Statistik des Bremer Hafenressorts wurden im ersten Halbjahr 2023 nicht einmal mehr 2 Mio. TEU über die Kajen in Bremerhaven umgeschlagen. Das ist ein Minus von gut 15% gegenüber dem bereits schwachen Vorjahreszeitraum (2,34 Mio. TEU). Im Vergleich fehlten 190.000 Boxen. [ds_preview]

Auch beim Massen- und Stückgut sank der Umschlag – um -5,3% bzw. -17,16%. Auch die Zahl der in Bremerhaven verladenen Autos ging um knapp 5% auf 780.427 Einheiten zurück.

Containerumschlag in Bremerhaven bricht ein

Zwar müssen auch andere Häfen an der Nordsee Einbußen hinnehmen. In Antwerpen ging der Umschlag um -5,2% auf gut 6,4 Mio. TEU zurück, Rotterdam meldet einen Rückgang von v -8,2% auf 6,7 Mio. TEU. Für Hamburg liegen die Halbjahreszahlen noch nicht vor. Nach einem Minus von 5,1% im Vorjahr hatte der Elbhafen im 1. Quartal 16,9% der Ladungsmenge verloren und war auf noch 1,9 Mio. TEU gekommen.

In Bremerhaven fallen die Einbußen dennoch überproportional stark aus. Im ersten Quartal waren es sogar 20% weniger. Die fehlende Ladung aufgrund der Russlandsanktionen ist nur ein Grund. Viel schwerer wiegt nach Ansicht von Experten die stockende Vertiefung der Außenweser: Die für Großschiffe zu geringe Wassertiefe in Bremerhaven sorgt dafür, dass viele Container bereits in Rotterdam und Antwerpen abgeladen oder direkt in den polnischen Ostseehafen Danzig verschifft werden.

Auf einer Veranstaltung der Bremischen Hafen- und Logistikvertretung (BHV) hatten Experten davor gewarnt, dass das Projekt »Weservertiefung« frühestens in vier Jahren abgeschlossen werden könne. Mit dem offiziellen Beginn des Planungsverfahrens wird mittlerweile nicht mehr vor 2024 gerechnet.