Der Einbruch der Nachfrage in der Containerschifffahrt, der seit dem Sommer 2022 den Markt prägt, ist nach Einschätzung von Analysten gestoppt.
Der Juni 2023 ist demnach nun der vierte Monat, in dem der weltweite Einbruch des Nachfragewachstums als gestoppt bezeichnet werden könne. [ds_preview]
Das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence bezieht sich bei seiner Einschätzung auf die von Container Trade Statistics (CTS) regelmäßig veröffentlichten Daten. »Aus Sicht der Lieferkette müssen wir jedoch auch die zurückgelegten Entfernungen berücksichtigen, weshalb wir die Nachfrage lieber in TEU-Meilen messen. Auch wenn der Nachfrageeinbruch in TEU-Meilen im Februar 2023 zum Stillstand gekommen ist, kann man nicht sagen, dass er sich erholt hat, da die Wachstumsrate im Wesentlichen bei Null liegt«, heißt es
Sea-Intelligence ging auch der Frage nach, ob es einen echten Nachfrageeinbruch gab oder ob es sich lediglich um ein »Artefakt einer verzerrten Jahresberechnung« handelte. Doch selbst wenn man einen Jahresvergleich mit 2019 (dem letzten Jahr vor der Pandemie) anstelle, sehe man im Grunde die gleichen Ergebnisse.
Aus der finanziellen Perspektive der Linienreedereien betrachtet, ist das Wachstum im Headhaul-Verkehr das wichtigste Element. Auch hier scheint der Einbruch gestoppt. Die Nachfrage befindet sich zwar auf einem niedrigen Niveau, zeigt jedoch im Jahresvergleich nun schon seit drei Monaten in Folge ein positives Wachstum.
Allerdings ist die globale Entwicklung in den verschiedenen Hochsee-Trades keineswegs einheitlich. »In Europa steigen die Importe weiter an, während die Exporte weiter zurückgehen, was eine Verschlechterung der Handelsbilanz und damit eine geringere Auslastung der Exporte sowie einen Abwärtsdruck auf die Frachtraten bedeutet. Bei den Einfuhren aus Nordamerika gibt es schwache Anzeichen für ein Abklingen des Nachfrageeinbruchs, während die Ausfuhren ebenfalls im negativen Bereich liegen. Dies deutet auf eine Verbesserung der nordamerikanischen Handelsbilanz hin«, so Sea-Intelligence.