Containerschiff Marseille Maersk im Hafen Rotterdam
© Port of Rotterdam
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A.P. Moller – Maersk meldet für das zweite Quartal 2023 einen deutlich geringeren Umsatz, vor allem im Geschäftsbereich Seeverkehr. Dennoch hebt der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr an.

Kopenhagen, Dänemark – A.P. Moller – Maersk (Maersk) meldet für das zweite Quartal 2023 ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis, während sich die anhaltende Marktnormalisierung in diesem Quartal fortsetzte, was zu geringeren Mengen und niedrigeren Raten führte.

Der Umsatz lag bei 13,0 Mrd. $ im Vergleich zu 21,7 Mrd. $ im zweiten Quartal 2022. Die Rentabilität mit 12,4 % sei stark war, obwohl sie im Vergleich zum »außerordentlich starken« zweiten Quartal 2022 deutlich niedriger sei, so Maersk.

Der Umsatz im Bereich Seeverkehr ging von 17,4 Mrd. $ auf 8,7 Mrd. $ zurück, was nach Angaben der Reederei auf einen Rückgang der Frachtraten und der verladenen Mengen zurückzuführen ist. Während sich das Volumen- und Ratenumfeld im zweiten Quartal auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert habe, sei der Seeverkehr weiterhin durch eine geringere Nachfrage beeinträchtigt worden, die durch eine erhebliche Bestandskorrektur insbesondere in Nordamerika und Europa verursacht worden sei. Dank einem strikten Kostenmanagement habe man die Auswirkungen auf die finanzielle Performance des Geschäftsbereichs Ocean teilweise ausgleichen können.

Der Umsatz des Bereichs Logistics & Services lag bei 3,4 Mrd. $ gegenüber 3,5 Mrd. $ im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Segment wurde nach Angaben von Maersk ebenfalls durch geringere Volumina aufgrund des anhaltenden Lagerabbaus und der schwächeren Verbrauchernachfrage sowie durch niedrige Raten beeinträchtigt. »Wie bei Ocean wird erwartet, dass die Marktnachfrage weiterhin gedämpft sein wird, solange die Bestandskorrektur anhält«, heißt es.

Der Umsatz im Bereich Terminals ging von 1,1 Mrd. $ auf 950 Mio. $ zurück und wurde durch die Normalisierung der Lagereinnahmen und geringere Volumina aufgrund der schwächeren Verbrauchernachfrage und weniger Staus in Nordamerika beeinflusst. Eine strenge Kostenkontrolle trug laut Mitteilung der Reederei zu einer »weiterhin soliden Finanzleistung« bei.

Maersk hebt Prognose trotz trüben Aussichten

Obwohl sich die Marktaussichten für die zweite Jahreshälfte verschlechtern, erhöht der Reederei- und Logistikkonzern »in Anbetracht der starken Ergebnisse im ersten Halbjahr« seinen Finanzausblick für 2023 und erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von 9,5 bis 11,0 Mrd. $ (zuvor 8,0 bis 11,0 Mrd. $) und ein bereinigtes EBIT von 3,5 bis 5,0 Mrd. $ (zuvor 2,0 bis 5,0 Mrd. $).

»Die seit dem vierten Quartal 2022 beobachtete Bestandskorrektur scheint sich fortzusetzen und dürfte nun bis zum Jahresende andauern. Aufgrund des anhaltenden Lagerabbaus rechnet A.P. Moller – Maersk nun mit einem Wachstum des globalen Containervolumens in der Spanne von -4% bis -1% gegenüber -2,5% bis +0,5% zuvor. Ocean erwartet ein Wachstum im Einklang mit dem Markt«, heißt es.

Der Konzern erwartet nun, dass die CAPEX am unteren Ende der zuvor kommunizierten Spanne von 9,0 – 10 Mrd. $ für 2022-2023 und 10,0 – 11,0 Mrd. $ für 2023-2024 liegen werden.

Maersk-CEO setzt auf »Kostenorientierung«

»Das Ergebnis des zweiten Quartals trug zu einer starken ersten Jahreshälfte bei, in der wir auf die drastischen Veränderungen der Marktbedingungen infolge des Abbaus von Lagerbeständen und des gedämpften Wachstumsumfelds nach den pandemiegeschwängerten Jahren reagiert haben. Unsere entschlossenen Maßnahmen zur Kostensenkung in Verbindung mit unserem Vertragsportfolio haben die Auswirkungen dieser Marktnormalisierung teilweise abgefedert«, sagt Vincent Clerc, CEO von Maersk.

»Die Kostenorientierung wird auch weiterhin eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der gedämpften Marktaussichten spielen, die nach unserer Einschätzung bis zum Jahresende anhalten werden. Während wir diese Agenda weiter vorantreiben, setzen wir unsere Transformation unbeirrt fort und investieren weiterhin in wirklich integrierte Logistiklösungen für unsere Kunden und stärken deren Widerstandsfähigkeit in der Lieferkette für die vor uns liegenden unsicheren Zeiten«, so der Manager der weltweit zweitgrößten Linienreederei.