Der Panamakanal bleibt angesichts der anhaltenden Trockenheit bis auf weiteres ein Nadelöhr für die internationale Schifffahrt. Das wird auch zum Kostenfaktor.
Weil die Kanalbehörde ACP die Zahl der Passagen und auch den erlaubten Tiefgang reduziert hat, stauen sich zu beiden Seiten der Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik immer mehr Schiffe. Die Wartezeit ist auf bis zu 20 Tage angestiegen. Grund ist der gesunkene Wasserspiegel im Gatúnsee, der sowohl als Wasserreservoir für den Kanal als auch für die Trinkwasserversorgung der Region genutzt wird.
ACP-Chef Ricaurte Vásquez Morales rechnet nicht damit, dass die Beschränkungen in diesem Jahr aufgehoben werden. Damit bleibt es bis auf weiteres bei einem maximalen Tiefgang von 13,41 m und maximal 32 Schleusendurchfahrten am Tag.
Am Panamakanal wächst der Stau
Seit dem dem Wochenende dürfen zudem nur noch maximal 10 Schiffe mit einer Breite von mehr als 27,74 m durch den Kanal. Für kleinere Frachter ist die Zahl auf 4 pro Tag begrenzt worden. Die ACP bietet jetzt verstärkt die Möglichkeit von Vorbuchungen an, die eine Schleusung beschleunigen sollen.
Bislang stauen sich den Angaben zufolge rund 130 Schiffe vor den Panamax-Schleusen und weitere 21 Schiffen vor den Neo-Panamax-Schleusen, was zu Wartezeiten von 17 bzw. 20 Tagen für die West-Ost-Passage in Richtung Atlantik geführt hat. In der Gegenrichtung sind es laut ACP 16 bzw. 19 Tage.
Die ersten Reedereien haben bereits ihre Konsequenzen gezogen. Zum Teil werden Container entladen und per Bahn über die Landenge transportiert. Andere erheben Zuschläge. Bei CMA CGM sind es 300 $ pro TEU, das betrifft auch Fahrten zur US-Ostküste und zur Golfküste. Die Hamburger Hapag-Lloyd hatte noch im Juli einen Zuschlag von 260 $ pro TEU eingeführt.
Aber auch die Panamakanal-Behörde rechnet mit finanziellen Auswirkungen. ACP-Chef Vásquez geht davon aus, dass die Einnahmen im nächsten Steuerjahr aufgrund der Wasserbeschränkungen um bis zu 200 Mio. $ geringer ausfallen könnten.