MOL Wind Hunter im Hafen
© MOL
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Für das Schiffsprojekt »Wind Hunter« arbeitet die japanische Reederei MOL jetzt an der Herstellung von reinem Wasser für die Wasserstofferzeugung für den Schiffsantrieb.

MOL hat sich in der »MOL Group Environmental Vision 2.2« das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 für die gesamte MOL-Gruppe eine Netto-Null-Emission von Treibhausgasen (THG) zu erreichen. Mit dem Projekt »Wind Challenger« arbeitet die Reederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL) bereits an einem Großbulker mit Segelunterstüzung. Der soll 2025 in Fahrt kommen. Auch das weiter in die Zukunft gerichtete Projekt »Wind Hunter« wird nun weiter vorangetrieben. Aktuell wird eine Schlüsseltechnologie für den Betrieb des mit Segeln und Wasserstoff betriebenen Frachters entwickelt. [ds_preview]

Für die Wasserstoffproduktion ist jedoch ein höherer Reinheitsgrad des Wassers erforderlich als bei Trinkwasser. Beim Wasserstoffproduktionsprozess von Wind Hunter wird das Meerwasser zunächst durch einen Filter gereinigt, um Verunreinigungen wie organische Stoffe (Kohlenstoffgehalt, Mikroplastik usw.), anorganische Stoffe (Eisen, Magnesium, Natrium) und Schlamm zu entfernen. Die derzeit verwendeten Filter müssen jedoch häufig ausgetauscht werden, was die Arbeitsbelastung der Besatzungsmitglieder erhöht und erhebliche Kosten verursacht.

MOL Wind Hunter unter Segeln
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Jetzt geht es darum, langlebige, haltbare und leistungsstarke Filter zu entwickeln, die sogar Bakterien entfernen können, was in Zukunft eine noch fortschrittlichere Technologie erfordern wird, und um ein System zur Erzeugung von reinem Wasser herzustellen. »Die Entwicklung einer effizienteren Bordtechnologie zur Herstellung von reinem Wasser aus Meerwasser im Rahmen des Wind Hunter-Projekts ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung großer emissionsfreier Schiffe«, so die Reederei.

Aktuell werde daher ein System zur Erzeugung von reinem Wasser nicht nur für Meerwasser, sondern auch für Süßwasser durch einen Demonstrationstest im Biwa-See in der Präfektur Shiga entwickelt. MOL will die Auswirkungen von Unterschieden in der Wasserqualität bewerten und eine vielseitige Technologie zur Erzeugung von reinem Wasser entwickeln, indem es Meerwasser mit Süßwasser aus dem größten See Japans vergleicht. Das Unternehmen will nicht nur eine Technologie zur Herstellung von Reinwasser für das Wind Hunter-Projekt entwickeln, sondern die entwickelte Technologie auch zur Versorgung von Wasserstoffproduktionsanlagen und anderen Anwendungen einsetzen.

Ein Konzept liegt bereits vor. Das gemeinsam von Professor Takeshi Shinoda von der Kyushu University und dem Unternehmen Taiyo Sangyo vorgeschlagene Initiative zur Entwicklung eines Systems zur Erzeugung von reinem Wasser für die Wasserstofferzeugung wurde nun für ein von der Präfektur Shiga unterstütztes Projekt zur Förderung der sozialen Umsetzung von Technologien der nahen Zukunft ausgewählt.

Demonstrator für Wind Hunter soll 2024 gebaut werden

Das Schiff »Wind Hunter« soll vor allem die Segel bzw. den Wind für den Antrieb nutzen. Turbinen im Wasser erzeugen während der Fahrt Strom und Wasserstoff. Der Wasserstoff wird in einem Tank in Form von MCH gespeichert. Bei schwachem Wind nutzt das Schiff diesen Wasserstoff in einer Brennstoffzelle, die Strom liefert. Der Strom treibt elektrische Propeller an, die das Schiff vorwärts treiben. 2024 plant MOL den Bau eines wasserstoffproduzierenden Schiffes mit einer Gesamtlänge von 60 bis 70 m zu beginnen, das mit mehreren Segeln ausgestattet ist.

»Bis 2030 erwarten wir den Bau eines großen, emissionsfreien, wasserstoffproduzierenden Frachtschiffs. Natürlich gibt es noch viele Herausforderungen, die es zu lösen gilt, aber das ist unsere Aufgabe bei Mitsui O.S.K. Lines. Wenn man nicht den ersten Schritt macht, wird man sein Ziel nie erreichen. Diese Reise ist ein direkter Weg in die Zukunft«, erklärt die Reederei auf ihrer Internetpräsenz zu dem Projekt.