In der Nord- und Ostsee liegen Tonnen an Altmunition. Der Bund startet in Kürze eine Ausschreibung, um diese entfernen zu lassen. Rheinmetall will sich mit einem norwegischen Partner darauf bewerben.
Rheinmetall hat dafür mit WilNor Governmental Services eine Partnerschaft gegründet. Gemeinsam wollen sie Munitionsaltlasten aus deutschen Gewässern entfernen. [ds_preview]
Bei der anstehenden Ausschreibung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zum Sofortprogramm »Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee« wollen sich beide Partner mit ihrer Kombination aus maritimer und technischer Expertise einbringen.
Rheinmetall kooperiert mit German Naval Yards
Wie in einem vor kurzem veröffentlichten Statement der German Naval Yards in Kiel angekündigt, bringt Rheinmetall kompetente Partner zusammen, um die anstehende Ausschreibung des BMVU zu beantworten. In diese Partnerschaft fließen Erfahrung und Infrastruktur von Rheinmetall, WilNor Governmental Services und einer umfassenden Gruppe von Firmen ein, so der Konzern.
Rheinmetall verfügt laut eigenen Angaben über eine umfassende und langjährige Expertise in der Munitionsentsorgung. Bereits in der Vergangenheit habe das Düsseldorfer Unternehmen Konzepte und Anlagen zur Munitionsentsorgung geplant und umgesetzt.
WilNor Governmental Services, eine Tochterfirma der Wilhelmsen Gruppe, steuert das logistische und maritime Element bei. Die Partner planen, gemeinsam eine innovative Plattform zur Munitionsentsorgung auf See zu entwickeln und zu betreiben. Kontaminierte Gebiete werden durch Munitionsentsorgung direkt offshore auf der Plattform in einem sicheren Verfahren gesäubert, und so die Gefahren für Unterwasserwelt und ihre Bewohner minimiert.
Rheinmetall will eine gesündere Meeresumwelt
»Wir wollen für eine sauberere und gesündere Meeresumwelt sorgen. Dabei ist es uns wichtig, dass wir die Kampfmittel sorgfältig bergen und sie direkt an Ort und Stelle unschädlich machen. So vermeiden wir Risiken aus Transporten der Munition. Mit unserem Ansatz schützen wir die Unterwasserwelt und ihre Bewohner bestmöglich und beugen künftigen Gefahren vor«, sagt Deniz Akitürk, Geschäftsführer der Rheinmetall Project Solutions GmbH. »Die Zeit drängt, denn der Zustand der Munition verschlechtert sich. Auswirkungen auf die Umwelt werden bereits sichtbar.«
Der Firmenverbund steht bereit, um eine zuverlässige Prozesskette zur Beseitigung von Munitionsaltlasten schnell umzusetzen und mit der Detektion und Vorbereitung von Klassifizierung und Konfektionierung im Frühjahr 2024 zu beginnen, heißt es. Sobald alle Vorbereitungen und notwendigen regulatorischen Prozesse abgeschlossen sind, sei der Firmenverbund bereit, die Offshore-Plattform zu bauen. Die beteiligten Firmen seien in der Lage, von einer Pilotanlage auf eine vollindustrialisierte Wertschöpfungskette zu expandieren. Ebenso könne der Firmenverbund mehrere Plattformen in diversen Operationsgebieten simultan betreiben.