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Der Hersteller Rolls-Royce Power Systems hat seine MTU-Motoren der Baureihen 2.000 und 4.000 für umweltfreundlichere Kraftstoffe freigegeben. 

Anstatt konventionellen Diesel können sie synthetische Diesel-Kraftstoffe verbrennen, die die Norm EN15940 erfüllen. [ds_preview]

Zu diesen Kraftstoffen gehören zum Beispiel die nachhaltigen Kraftstoffe BtL (Biomass to Liquid), HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) und PtL (Power to Liquid) wie E-Diesel. Sie alle können bei diesen Motoren ohne Anpassungen herkömmlichen Dieselkraftstoff ersetzen, der aus fossilem Erdöl hergestellt ist.

HVO ist für Rolls-Royce »eine nachhaltige Lösung«

»HVO sehen wir aktuell als sehr wertvolle nachhaltige Lösung an, weil der Kraftstoff bereits verfügbar ist und unseren Yachtkunden einige Vorteile bietet«, erklärt Denise Kurtulus, Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems. »Beim Betrieb unserer MTU-Yachtmotoren mit HVO, die in Bezug auf Abgaswerte schon heute Benchmark sind, profitieren Yachteigner von einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck bei weiterhin bester Performance und erfahren einen ruhigen Betrieb mit nochmals verringertem Rußausstoß.«

Die Vorteile von HVO sind dem Hersteller zufolge eine saubere Verbrennung mit einer Reduzierung des Partikel-Ausstoßes um 40 % und mehr, der Stickstoffoxid-Emissionen um bis zu acht Prozent und (je nach Herstellungsprozess und Ausgangsmaterial) des CO2-Ausstoßes um bis zu 90 % (well-to-wake) gegenüber fossilem Diesel. Da HVO-Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen, teilweise aus Abfällen hergestellt wird, entstehen durch seine Produktion, seinen Transport und seine Verbrennung nur etwa so viele Treibhausgase, wie beim Wachstum der Biomasse durch die Pflanzen aufgenommen wurde.

Meros von HVO überzeugt

Meros Yachtsharing hat HVO mit seiner neuen 28 m langen Sunseeker »Blue Infinity One« erfolgreich getestet, so Rolls-Royce. Das in diesem Jahr ausgelieferte Schiff, das von zwei 12-Zylinder-mtu-Motoren der Baureihe 2000 M96X angetrieben wird, habe bereits sieben Tankvorgänge in Frankreich und Spanien erfolgreich absolviert.

Nach der 350-Meilen-Strecke im Mai 2023 von Mallorca nach Monaco zeigte sich Kapitän Carlos Julia Dalmau sehr zufrieden: »Die Kraftstoff-Effizienz – auf das getankte Volumen bezogen – ist zwar leicht gesunken, die Gesamtleistung der Yacht unterscheidet sich jedoch nicht von der Leistung bei Verwendung herkömmlicher fossiler Brennstoffe. Darüber hinaus arbeitet HVO bei niedrigeren Temperaturen, was zu geringeren Motorengeräuschen und deutlich weniger Partikeln und Abgasgeruch führt. Die Sauberkeit der Yacht hat sich deutlich verbessert, so dass Wartung und Instandhaltung viel einfacher zu handhaben sind.«

Rolls-Royce hat für die Yacht MTU-Motoren geliefert
Rolls-Royce Power Systems hat für die Yacht »Blue Infinity One« MTU-Motoren geliefert