Die Umweltorganisation One Earth – One Ocean (OEOO) will noch 2023 eine deutsche Werft mit dem Umbau eines Bulkers zum Recycling- und Energieschiff beauftragen. An Bord der »Seeelefant« soll Plastikmüll aus dem Meer recycelt werden.
Das Schiff »Seeelefant« ist ein von Umweltministerium, Umweltbundesamt und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnetes Konzept zum maritimen Recycling. Es handelt sich um ein zu einem »Recycling- und Energieschiff« umgebautes Frachtschiff, das im stationären Einsatz an den Küsten vermüllter Metropolregionen in Asien oder Afrika seine Arbeit aufnehmen soll. [ds_preview]
»Denn gerade die Metropolregionen Asiens, Afrikas und Südamerikas leiden unter massiven Müllproblemen, einer unzureichenden Entsorgungs-Infrastruktur und überlasteten Deponien, von einem funktionierenden Recycling ganz zu schweigen. Dementsprechend landen enorme Mengen an Kunststoff in der Natur, den Gewässern oder werden verbrannt«, so das Unternehmen zum Hintergrund des Projekts.
One Earth – One Ocean plant Umbaustart 2023, Testbetrieb ab 2025
Nun soll Projekt Realität werden. Für den »Seeelefanten« wurde im Frühjahr mit einem Team aus Spezialisten für Anlagentechnik und Schiffbau das sogenannte Initial Design fertiggestellt. Ein Bulk Carrier mit Ladegeschirr soll mit modernster Sortier- und Verwertungstechnologie ausgerüstet werden. Der Plastikmüll soll sortenrein getrennt, zu Kunststoffballen gepresst und den Wertstoffkreisläufen an Land zugeführt werden. Zudem sollen weitere Recycling- und Verölungstechniken integriert werden.
Ziel ist es, bis Ende 2023 eine deutsche Werft mit dem Umbau eines entsprechenden Bulk Carriers zu beauftragen, um ab Mitte 2025 in den Probebetrieb an Nord- oder Ostsee zu gehen. Aktuell stellt das OEOO-Team das zukünftige Stakeholder-Netzwerk für Investition, Finanzierung, Bereederung und Betrieb zusammen.
Neben Kunststoffabfällen aus dem Meer sollen auf dem Schiff auch große Mengen an landseitigen Abfällen verarbeitet werden, die per Container an Bord gebracht werden. Die Kapazität ist auf 60.000 t pro Jahr ausgelegt.
Die Organisation OEOO sammelt seit vielen Jahren Plastikmüll aus den Meeren weltweit. Weltweit gibt es elf internationale Projektstandorte, darunter in Kambodscha, Indonesien, Philippinen, Brasilien, Uganda und Ägypten. An den Standorten wird regelmäßig Müll aus den Gewässern gesammelt und sortiert. Der sortenreine Plastikmüll wird dann möglichst dem lokalen Recycling übergeben oder dient als Ersatzbrennstoff. Ziel ist in erster Linie die Entfernung des Plastiks aus der Umwelt.