Oceanis, Dollar-Geld
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Für die Schiffshaftpflichtversicherer verläuft das Jahr bislang sehr positiv. Skuld konnte seinen Halbjahresgewinn mehr als verdoppeln, Gard und Shipowners’ Club schafften es ebenfalls weit über die schwarze Null.

Eine Erholung an den Aktienmärkten und moderate Schadenverläufe bescheren den großen Versicherungsvereinen in der Schifffahrt zur Halbzeit des Geschäftsjahres ordentliche Gewinne. Der norwegische P&I Club Skuld meldete heute einen mit 40 Mio. $ mehr als doppelt so hohen Überschuss wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum (18 Mio. $). [ds_preview]

Sowohl das Underwriting als auch die Kapitalanlagen trugen zur Steigerung bei. Der technische Gewinn kletterte von 12,1 Mio. auf 21,3 Mio. $ bei einer von 95 auf 90% verbesserten kombinierten Schaden-Kosten-Quote. Das Investment-Ergebnis kehrte sich von einem Verlust in Höhe von -2,9 Mio. $ vor einem Jahr in einen Überschuss von 19,1 Mio. $ um.

Die Kapitalanlagen des Clubs hätten insbesondere von dem Anstieg der Aktienkurse für Tech- und Digitalunternehmen profitiert. Zudem hätten sich die gestiegenen Zinsen nach anfänglich negativen Effekten in Form von Wertberichtigungen jetzt zunehmend positiv auf die Portfoliorendite ausgewirkt, erklärte Skuld-CEO Stale Hansen. Im Kerngeschäft der Versicherung habe der Club von einer gedämpften Schadenentwicklung im P&I-Segment profitiert. Erst gegen Ende des ersten Halbjahres (20.08.) seien wieder vermehrt Großschäden im Markt zu verzeichnen gewesen.

Shipowners’ Club und Gard schaffen Turnaround dank Investment-Portfolio

Auch für den auf kleinere Tonnage spezialisierten Shipowners’ Club ging es im ersten Halbjahr wieder aufwärts. Nach einem hohen Defizit von fast -61 Mio. $ in der ersten Jahreshälfte 2022 wurde jetzt ein Gewinn von 31,5 Mio. $ verbucht. Der Turnaround ist allerdings allein dem Investment-Portefeuille mit einem positiven Beitrag von 28,9 Mio. $ (Vorjahr: -65,2 Mio. $) zu verdanken. Der technische Überschuss verringerte sich hingegen von 4,3 Mio. auf 1,8 Mio. $. Das entsprach einer kombinierten Quote von 98,5% (Vorjahr: 96,2%).

Beim P&I-Marktführer Gard hatten die Investments ebenfalls den Ausschlag gegeben. Für das erste Halbjahr (30.06.) wiesen die Norweger einen Überschuss von 59 Mio. $ gegenüber einem Verlust von -49 Mio. $ im gleichen Vorjahreszeitraum aus. Wegen erhöhter Schäden in der Seekaskoversicherung verschlechterte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 85 auf 99%, der Überschuss schrumpfte auf 4 Mio. $ zusammen. Die Investments warfen hingegen 54 Mio. $ Ertrag ab, nach Einbußen in Höhe von -118 Mio. $ im Vorjahr. (mph)