Die Hoffnung, die vermissten Seeleute des gesunkenen Frachters »Verity« zu finden, war vergeblich. Taucher konnten am Wrack keine Lebenszeichen entdecken.
Bis spät in die Nacht hatten Rettungskräfte die Suche nach Überlebenden fortgesetzt. Das Havariekommmando schickte Taucher zu dem auf rund 30 m Tiefe liegenden Wrack der »Verity«. Doch weder sie noch die mit Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräten ausgestatteten Schiffe konnten die vier Vermissten finden. Noch in der Nacht wurde die Suche eingestellt. [ds_preview]
Nach Havarie keine Hoffnung mehr
Die Suche an der Wasseroberfläche werde heute nicht wieder aufgenommen, teilte das Havariekommando mit. Im Laufe des Tages soll entschieden werden, welche Maßnahmen rund um die Unfallstelle ergriffen werden können.
Die 90 m lange »Verity« war nach einer Kollision mit dem größeren Bulker »Polesie« innerhalb von nur 20 min gesunken. Zu dem Unglück war es am Dienstag früh gegen 5 Uhr etwa 12 sm südwestlich von Helgoland gekommen. Noch ist unklar, was genau geschehen ist. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.
An Bord der »Verity« waren sieben Besatzungsmitglieder. Zwei konnten lebend, ein weiterer Mann nur noch tot geborgen werden. Vier Crew-Mitglieder bleiben vermisst.
Unterdessen hat der zweite Havarist, die »Polesie«, mit Schlepperhilfe den Hafen von Cuxhaven erreicht. Die 22 Besatzungsmitglieder an Bord des Bulkers waren alle unverletzt geblieben.
Allianz: Kollision zweithäufigster Havariefall
Kollisionen sind nach Angaben des Versicherers Allianz die zweithäufigste Ursache von Schifffahrtsvorfällen. Allein im vergangenen Jahr seien 280 Kollisionsunfälle gemeldet worden. Zwischen 2013 und 2022 wurden den Angaben zufolge fast 3.100 Kollisionsereignisse registriert. Totalverluste nach einer Kollision sind eher selten: Im vergangenen Jahr gab es vier und in den vergangenen zehn Jahren 30 Fälle dieser Art.
Als häufigste Ursachen von Schiffskollisionen nennt die Allianz »menschliches Versagen« sowie Maschinen-, Ausrüstungs- und Motorschäden. Zudem könnten schlechte Wetterbedingungen zu Kollisionen von Schiffen auf See beitragen.