North Sea Port
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Die schwächelnde europäische Wirtschaft und die Geopolitik wirken sich weiterhin negativ auf den Umschlag im fusionierten, niederländisch-belgischen Hafen aus.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben die Unternehmen des North Sea Port, ein Verbund aus den Häfen Vlissingen und Terneuzen in den Niederlanden und Gent in Belgien, 49,6 Milo. t. Seegüter umgeschlagen.[ds_preview] Dies entspricht einem Rückgang von 11,6 % – 6,5 Mio. t. – gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022.

Der größte Rückgang wurde beim Massengut verzeichnet. Flüssiges Massengut (Naphtha, Diesel und Biodiesel) sank um 15,2 % auf 11,2 Mio. t. Beim trockenen Massengut (feste Brennstoffe wie Kohle, Erze, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Baumaterialien) ging der Umschlag um 12,7 % auf 26,7 Mio. t. zurück.

Containerumschlag im North Sea Port geht um 7,8 % zurück

Im grenzüberschreitenden Hafen ging auch der Containerumschlag zurück (-7,8 %) und erreichte 1,6 Mio. t. Der Stückgutumschlag (Break Bulk) ging um 5,4 % auf 7,3 Mio. t. zurück. Der Ro-Ro-Umschlag (rollende Ladung) blieb bei 2,8 Mio. t.

Bei zwei Güterarten gab es hingegen einen positiven Trend: In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden mehr Lebensmittel umgeschlagen (+9 % oder +0,3 Mio. t.), während der Umschlag von Erzeugnissen der Metallindustrie auf demselben Niveau blieb.

Der Rückgang des Seegüterumschlags betraf vor allem die Einfuhren (-13,1 % beziehungsweise 5,3 Mio. t. weniger). Bei den Ausfuhren war der Rückgang geringer (-7,7 % beziehungsweise 1,2 Mio. t. weniger). Das Verhältnis zwischen Einfuhr und Ausfuhr betrug 71% : 29%.

Konstanter Rückgang

Nach Angaben von North Sea Port war 2022 für den vor fünf Jahren fusionierten Hafen das beste Jahr aller Zeiten. Angesichts der gesunkenen weltweiten Nachfrage, der hohen Energiepreise und der geopolitischen Spannungen in Europa und im Nahen Osten sei es nun nicht überraschend, dass der Umschlag in diesem Jahr rückläufig ist.

Bereits in den ersten sechs Monaten habe der Rückgang eingesetzt und sich in ähnlicher Größenordnung mit rund -11 % fortgesetzt. Obwohl die Lagerbestände in den Häfen bis zum Sommer auf einem Höchststand blieben, sei die Nachfrage seit dem dritten Quartal zurückgegangen, wie es auch in der Stahl-, Logistik-, (Petro-)Chemie- und Automobilindustrie zu beobachten ist. Es bleibe also abzuwarten, was die nächsten Monate bringen werden.

Der Güterumschlag in der Binnenschifffahrt belief sich auf 46,8 Mio. t., was einen leichten Rückgang von 3,8 % (-1,9 Mio. t.) gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 bedeutet.