Die norwegische Klassifikationsgesellschaft DNV hat heute neue Richtlinien für die sichere Installation von Onboard-Carbon-Capture-and-Storage-Systemen (OCCS) an Bord von Schiffen veröffentlicht.

Die Abscheidung und Lagerung von CO2 an Bord ist eine Möglichkeit, um die internationalen, regionalen und nationalen Emissionsziele in der Schifffahrt zu erreichen. Diese sogenannte Post-Combustion (OCCS) ist insbesondere für Handelsschiffe interessant, auf denen der Einsatz alternativer Brennstoffe nicht möglich ist.[ds_preview]

Derzeit gibt es jedoch keine gesetzlichen Vorschriften, die sich mit den möglichen Sicherheitsauswirkungen des Einsatzes von OCCS-Systemen an Bord von Schiffen befassen.

Die norwegische Klasifikationsgesellschaft DNV hat heute neue Richtlinien für Onboard-Carbon-Capture-Systeme an Bord von Schiffen veröffentlicht. Die Guidelines sind so konzipiert, dass sie von allen Beteiligten in der Wertschöpfungskette genutzt werden können, das heißt von Schiffskonstrukteuren ebenso wie von Schiffsbauern, Herstellern von OCCS-Systemen und Schiffseignern.

Die Richtlinien gelten sowohl für Neubauten als auch für Nachrüstungen und decken alle Aspekte für eine sichere Installation ab. Dazu zählen etwa Abgasvorbehandlung, Absorption, Nachbehandlungssysteme, Verflüssigungsprozesse, CO2-Speicherung und Transfersysteme.

»Unsere neuen Leitlinien für bordseitige OCCS-Systeme sollen die Branche bei der Erfüllung der strengen Anforderungen an die Emissionsreduzierung unterstützen«, sagte Chara Georgopoulou, Leiterin der maritimen F&E und Beratung in Griechenland sowie Senior Research Engineer II, Onboard CCS Manager bei DNV Anlässlich der Veröffentlichung. »Der Schwerpunkt auf der Sicherheit ist für neue Technologien von entscheidender Bedeutung und muss bei der Einführung nachhaltiger Kraftstoffe und CCS-Anlagen in der Branche Vorrang haben.«

CCS-Technologie an Bord noch unerprobt

Während die CCS-Technologie in der Industrie an Land bereits bekannt ist, sei ihre Anwendung an Bord von Schiffen noch relativ unerprobt. »Unsere Leitlinien bieten einen Rahmen für die Installation und unterstützen die Beteiligten in der Branche, während sie gleichzeitig dazu beitragen, die Emissionen zu reduzieren und die maritime Industrie in eine nachhaltigere Zukunft zu führen«, so Georgopoulou.

Die Richtlinien basieren auf den DNV-Klassifizierungsanforderungen und können von den zuständigen Behörden der Flaggenstaaten durch zusätzliche technische oder andere Anforderungen ergänzt werden. Die Guidelines behandeln auch alternative Lösungen für die Kohlenstoffabscheidung, einschließlich physikalischer Absorption und kryogener Methoden.