Arkona Allied Certificates (AAC) soll die Berechnung und den Einzug der CO2-Zertifikate bei Charterern übernehmen, wenn die Schiffe ab 2024 in den EU-Emissionshandel eintreten.

Der Hamburger Schiffsmakler Arkona Allied Container (AAC) – eine der führenden Adressen in der Feeder-Befrachtung – übernimmt für seine Reedereien ab dem kommenden Jahr auch die Abwicklung von CO2-Zertifikaten.[ds_preview]

Dazu wurde jetzt die Tochtergesellschaft Arkona Allied Certificates ins Leben gerufen. Mit drei bis vier Mitarbeitern soll die Abteilung künftig den Einzug von Emissionszertifikaten für Reisen von und nach sowie innerhalb Europas bei den Zeitcharterern und deren Zuordnung auf die einzelnen Schiffskonten der Reedereien übernehmen, teilte AAC gegenüber der HANSA mit.

Das Unternehmen, das aktuell 17 Reedereien als Gesellschafter zählt, vermarktet exklusiv 109 Schiffe inklusive Neubauprojekten, nahezu ausschließlich kleine Containerschiffe unter 2.000 TEU. Von der Aufnahme der Schifffahrt in den EU-Emissionshandel ist die Flotte aufgrund der schwerpunktmäßigen Beschäftigung in den europäischen Feeder- und Shortsea-Verkehren besonders stark betroffen.

Neben den exklusiv vermarkteten Containerschiffen biete AAC die Zertifikate-Abwicklung aber auch für andere Schiffstypen der angeschlossenen Reedereien an, teilte Geschäftsführer Ole Gabs mit. »Es macht Sinn, diese Arbeit bei uns zu bündeln, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Das wäre sonst ein zusätzlicher Personalaufwand für jede Reederei.« Bei Schiffen, die auf Zeitcharter laufen, stelle AAC die Rechnung an den Charterer aus und übernehme das Inkasso für die Zertifikate oder die entsprechenden Kosten dafür, falls der Ausgleich monetär erfolgen soll. Für die Ermittlung der abzurechnenden CO2-Emissionen gebe es direkte Schnittstellen zu den operativen Systemen (MRV) der Reedereien.

Gabs zufolge müssen für alle betroffenen Schiffe individuelle Regelungen mit den Charterern vereinbart werden. Dabei drehen sich die Verhandlungen in erster Linie darum, zu welchem Zeitpunkt die Emissionszertifikate eingezogen werden. Die Reedereien seien daran interessiert, die Kosten bzw. Zertifikate prompt jeden Monat in Rechnung zu stellen, um größere Außenstände und damit verbundene Risiken zu vermeiden. Einige Charterer wiederum drängten darauf, die Abrechnung erst im September des Folgejahres vorzunehmen, wenn die Zertifikate beim Unionsregister für den Emissionshandel einzureichen sind.

Deutliche Marktvorteile verspricht sich AAC künftig für neue, sparsamere Schiffstypen mit geringeren CO2-Kosten wie dem »Enviro Feeder« (1.074 TEU), den mehrere beteiligte Reedereien dieses Jahr in Auftrag gegeben haben. Die Reisekosten bei dem ab 2025 zur Ablieferung kommenden Schiffstyp seien dank Bunker- und Zertifikatseinsparungen um rund 8.000 €/Tag günstiger als beim vergleichbar großen SSW-Containerschiff. Den Kostenvorteil hofft der Makler in einen ordentlichen Zuschlag auf die Charterrate ummünzen zu können.    (mph)