Boomsma, Leonhardt & Blumberg
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Das Hamburger Traditionsunternehmen Leonhardt & Blumberg bestellt gemeinsam mit der niederländischen Boosma Shipping bis zu acht Shortsea-Neubauten in Indien.

Boomsma Shipping hat gemeinsam mit dem Konstruktionsbüro Conoship einen emissionsarmes Shortsea-Frachter entwickelt. Mit an Bord ist die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg, die sich nach fast zwei Jahrzehnten Abstinenz mit dem Wiedereinstieg ins Coaster-Geschäft auf eine alte Tradition besinnt und ein drittes Standbein aufbauen will. Bislang betreibt das Unternehmen Containerschiffe und auch Produktentanker. [ds_preview]

Leonhardt & Blumberg kehrt in Shortsea-Sektor zurück

Die bis zu acht Neubauten, von denen in einem ersten Schritt vier Einheiten bei Chowgule Shipbuilding in Indien bestellt werden, sollen am neuen Werftstandort Mangalore gebaut werden. Der Bau könnte demnach frühesten im Frühjahr kommenden Jahres starten.

L&B und die Boomsma-Gruppe haben sich als strategische Partner bei der Bestellung der neuen Shortsea-Frachter verbündet. JR Shipbrokers & Consultants fungierte als Vermittler und Makler für die Neubauten.

Die Schiffe werden über eine Tragfähigkeit von 8.500 t verfügen und den Angaben zufolge äußerst effizient im Einsatz sein. Ein optimierter diesel-elektrischer Antrieb sei auch für eine spätere Verwendung alternativer Kraftstoffe ausgelegt. Zusätzlich können die Coaster mit einem Windhilfsantrieb, einer CCS-Anlage und Batterien aufgerüstet werden, um die CO2-Emissionen weiter zu senken. Im vergleich zu heutigen Schiffen dieser Größe werde 50% – 60% weniger Antriebsenergie benötigt, heißt es.

Leonhardt & Blumberg baut drittes Standbein auf

Ab Herbst 2025 werden die Schiffe wahlweise an Boomsma Shipping oder L&B abgeliefert. Befrachtet werden sie dann von NewTide Chartering in Rotterdam, einem Unternehmen der Boomsma-Gruppe. Geplant sei dafür eine Pool-Lösung. Bei Boomsma handelt es sich um ein familiengeführter Unternehmen, das derzeit zehn Schiffe in der Flotte hat.

L&B hatte bis zum vergangenen Jahr ausschließlich Containerschiffe (1.000 TEU–3.600 TEU) im Portfolio. Dann jedoch hatte die Hamburger Reederei die hohen Secondhand-Preise genutzt und sich von etlichen Schiffen getrennt. Im Gegenzug wurden zunächst drei, später noch zwei weitere Tanker in die Flotte aufgenommen.

Schon vor zwei Jahren hatte Torben Koelln, Geschäftsführer von Leonhardt & Blumberg, gesagt: »In der Shortsea-Schifffahrt finden die meisten Innovationen statt, um die Schiffe energieeffizienter zu machen und die CO₂-Emissionen deutlich zu senken. Unsere Gruppe will zu den frühen Anwendern der neuen Technologien gehören und deshalb in einen hochmodernen Schiffstyp investieren.«