Zum Zeitpunkt der Attacken vergangene Nacht sollen rund 120 Schiffe in den betroffenen Getreide-Häfen gelegen haben.
Russland verstärkt seine Angriffe auf die Hafeninfrastruktur im Südwesten der Ukraine. Nach Agenturberichten kamen die ukrainischen Häfen Reni, Ismail und Kilija in der Nacht auf Donnerstag sechs Stunden lang unter Beschuss durch Raketen und Drohnen, die von russischen Stellungen auf der Krim abgefeuert sein worden sollen.
Mindestens zwei Getreidespeicher sollen dabei beschädigt worden sein, der Umschlag wurden nach Angaben des britischen Warndienstes Ambrey vorübergehend eingestellt. Weitere Details zu Schäden sind bislang nicht bekannt.
Laut Ambrey befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs rund 120 Schiffe an Liegeplätzen in den betroffenen Häfen, weitere 130 sollen vor der Donaumündung auf Reede gelegen haben. Generell bestehe für Schiffe in der gesamten Region ein erhöhtes Risiko von Trümmerteilen von Drohnen getroffen zu werden, warnen die Experten.
Ukraine beklagt Schäden an der Getreide-Infrastruktur
Ein ukrainischer Armeesprecher bezeichnete die jüngste Attacke als schwerste der vergangenen Monate. Der letzte Angriff liegt erst eine Woche zurück. Wie Reuters berichtete, kam dabei am 7. Dezember ein Lkw-Fahrer ums Leben, darüber hinaus gab es nicht näher ausgeführte Sachschäden an der Infrastruktur in der Donauregion.
Die Donau bildet inzwischen das wichtigste Export-Gateway für Getreide aus der Ukraine. Die erneuten Angriffe dürften die Kosten für Verschiffungen weiter in die Höhe treiben, da die Seeversicherer die Sonderprämien für Schiffsanläufe in der Region stets kurzfristig nur für sieben Tage bzw. einzelne Reisen festlegen. (mph)