Schorstein, Symbolbild für Ship emissions NOx EU ETS Emissionshandel und Carbon Capture, alternative Kraftstoffe, ECA, SECA
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Die Schifffahrt bereitet sich auf das IMO-Ziel von 5-10 % kohlenstoffarmer Kraftstoffe bis 2030 vor. Die Frage ist, ob die Kraftstoffe auch verfügbar sein werden.

Die IMO hat sich zum Ziel gesetzt, dass im Jahr 2030 mindestens 5 % der in der Schifffahrt verbrauchten Energie auf Kraftstoffe mit nahezu null Treibhausgasemissionen entfallen soll, wobei ein Anteil von 10 % angestrebt wird. Die 1 % der Schiffe, die nach Zahlen der Schifffahrtsorganisation Bimco heute für deren Einsatz vorbereitet sind, machen 2 % der Tragfähigkeit der Flotte aus. Weitere 1 % der Schiffe und 4 % der Tragfähigkeit sind für alternative Kraftstoffe vorbereitet, damit sie leichter umgerüstet werden können.

Da jedes Jahr 1 bis 2 % der Tragfähigkeit der Flotte recycelt werden, wird der Anteil der Tragfähigkeit der Flotte, der für alternative Kraftstoffe vorbereitet ist, bis zum Jahr 2030 höher ausfallen. Es werden die älteren Schiffe, die Bunkerkraftstoff verwenden, recycelt werden, und mehr Schiffe, die für Bunkeralternativen vorbereitet sind, können vor 2030 bestellt, abgeliefert oder nachgerüstet werden.

»Es wird jedoch erwartet, dass 29 % der Schiffe und 42 % der Tragfähigkeit im Auftragsbuch mit alternativen Kraftstoffen ausgestattet oder für diese vorbereitet werden. Selbst wenn keine vorhandenen Schiffe recycelt werden, werden 4 % der Tragfähigkeit der Flotte für den Einsatz alternativer Kraftstoffe vorbereitet sein, sobald alle Schiffe im Auftragsbuch im Jahr 2028 abgeliefert worden sind. Und weitere 4 % werden für die Nachrüstung vorbereitet sein«, sagt Niels Rasmussen, Chief Shipping Analyst bei Bimco.

Mit 5 % der Schiffe in der Flotte und 55 % der Schiffe im Auftragsbestand, die für alternative Kraftstoffe vorbereitet sind, wird der Containersektor nach Einschätzung von Bimco voraussichtlich den höchsten Anteil an der Nutzung solcher Treibstoffe erreichen. Sobald der Auftragsbestand ausgeliefert ist, werden mindestens 23 % der Tragfähigkeit der Containerflotte auf alternative Kraftstoffe umgerüstet oder vorbereitet sein. Die Tankerflotte wird einen Anteil von mindestens 7 % und die Massengutfrachterflotte einen Anteil von mindestens 4 % erreichen.

Konkurrenz um Kraftstoffe groß

Die Ziele der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für die Verwendung von kohlenstofffreien oder nahezu kohlenstofffreien Kraftstoffen im Jahr 2030 könnten nach EInschätzung Rasmussens mit nachhaltigen Biokraftstoffen erreicht werden. Doch schränkt er ein: »Viele verschiedene Sektoren werden um diese Kraftstoffe konkurrieren, daher konzentriert sich die Schifffahrt auf den Übergang zu alternativen grünen und blauen Kraftstoffen.«

»Bislang ist LNG die beliebteste Alternative in der Schifffahrt, aber auch Methanol und Ammoniak werden immer beliebter. Ob im Jahr 2030 genügend blaue und grüne Kraftstoffe für die Schifffahrt zur Verfügung stehen werden, ist nach wie vor fraglich, aber mit der Forderung der COP-28 nach einer Verdreifachung der Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030 scheint es nun wahrscheinlicher, dass genügend grüne und blaue Kraftstoffe produziert werden können, damit die Schifffahrt die Ziele für 2030 erreichen kann – auch ohne Biokraftstoffe«, sagt Rasmussen.