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Im Offshore-Windsektor haben die neu genehmigten Projektinvestitionen weltweit ein Rekordhoch von 59 Mrd. $ und 19,8 GW erreicht. Schiffe für Betrieb und Errichtung für Windparks bleiben gefragt, doch es gibt auch Unsicherheitsfaktoren.

Während die Inflation zu den Projekt-CAPEX-Niveaus beitrug, wurden die festen Investitionen vor allem durch große Invetitionsentscheidungen (FIDs) in Europa vorangetrieben, wo ein Rekordwert von 33 Mrd. $ (9,2 GW) zugesagt wurde (+33% bzw. +24% gegenüber dem vorherigen Höchststand von 2020), erklärt das Beratungsunternehmen Clarksons Research. [ds_preview]

Die aktive Offshore-Windkapazität wuchs laut aktueller Clarksons Daten (Renewables Intelligence Network) bis 2023 um 10 % und erreichte Ende des Jahres weltweit 68 GW. 6,2 GW der Kapazität wurden im vergangenen Jahr vollständig in Betrieb genommen, während sich 48 GW Ende 2023 in der Bauphase befanden, was den höchsten jemals verzeichneten Wert darstellt.

Auch die Internationalisierung im Offshore-Windmarkt schreitet weiter voran: Ende 2023 verfügten 19 Länder über aktive Offshore-Windkapazitäten (bis 2030 wird ein Anstieg auf 29 prognostiziert); Spanien produzierte im vergangenen Jahr seinen ersten Strom aus Offshore-Windkraft, während in Litauen die erste Offshore-Windauktion stattfand.

Unterschiedliche Neubauaktivität bei Schiffssegmenten für Offshore-Windsektor

Der Auftragseingang für Neubauten war im Jahr 2023 den Clarksons-Daten zufolge in den verschiedenen Sektoren der Windkraftbranche unterschiedlich; im CSOV-Sektor wurden weltweit 23 Aufträge erteilt, nach dem Rekordwert von 24 Aufträgen im Jahr 2022. Während der Auftragseingang für WTIVs zurückging (2023 wurden weltweit nur 5 Aufträge für WTIVs (1 internationales Modell) gemeldet, nach 30 Aufträgen (4 internationale Modelle) im Jahr 2022), »da ein großer Auftragsbestand für den chinesischen Inlandsmarkt bestimmt war und eine gewisse Unsicherheit über zunehmende Turbinengrößen und Projektverzögerungen in Europa und den USA bestand«, wie es heißt.

Im Bereich der CSOVs ist auch ein umweltfreundlicherer Schiffsbetrieb zunehmend ein Thema für di Charterer. Die Eigner reagieren auf den Trend: alle 53 derzeit bestellten CSOVs werden mit Batteriepaketen ausgestattet sein, während 13 mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden können (darunter 8 Einheiten mit Methanol-Antrieb).

Stabile Nachfrage in Europa

WTIVs: Der europäische WTIV-Markt erlebte 2023 ein stabiles Jahr. Die Auslastung der europäischen WTIVs lag während der Hochsaison bei robusten 93% (und die Flotte war im August-23 voll ausgelastet), während mehrere Charterer WTIVs der 4. Generation (die derzeit bestellt sind) für anstehende Projekte zu Raten von über 300.000€/Tag (~30% über Anfang 2023) buchten, wobei Clarksons erwartet, dass der internationale/europäische WTIV-Markt auch 2024 »eng« bleiben wird.

Im Segment der CSOVs blieb der W2W-Markt über das Jahr 2023 hinweg sehr angespannt. Die europäischen W2W-Raten (SPS-coded, >40 Pax) erreichten im zweiten Quartal 2013 einen festen Höchststand von 56.000 €/Tag (Anstieg um 27 % im Jahresvergleich) aufgrund der starken Nachfrage und des begrenzten verfügbaren Angebots, da einige MSV mit temporären Gangways in den Öl- und Gassektor zurückkehrten.

»Die langfristigen Aussichten für das Wachstum des Offshore-Windsektors sind nach wie vor positiv, und die Offshore-Windenergie wird voraussichtlich eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen. Bis 2030 sollen weltweit ~250 GW (~30.000 Turbinen, 720 Parks) aktiv sein, und der Anteil der Offshore-Windenergie am globalen Energiemix könnte bis 2050 zwischen 7 und 10 % liegen (gegenüber nur 0,4 % heute)«, so Clarksons.