Nächster Angriff der Huthi im Golf von Aden: Ein Bulker der Reederei Genco Shipping ist von einer Rakete getroffen worden. Die EU will sich militärisch in der Region engagieren.
Genco Shipping & Trading hat bestätigt, dass mit der »Genco Picardy« (55.250 tdw, Baujahr 2005) einer ihrer Supramax-Bulker bei der Durchfahrt durch den Golf von Aden von einem »nicht identifizierten Projektil« getroffen worden ist. Die Crew sei unverletzt geblieben, heißt es. Ein an Bord ausgebrochener Brand habe gelöscht werden können. [ds_preview]
Huthi auf der US-Terrorliste
Nach Angaben des US-Zentralkommando (CENTCOM) sei der Angriff etwa 52 sm südöstlich von Aden aus den von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen gestartet worden. Die »Genco Picardy« befand sich auf dem Weg von Safaga (Ägypten) nach Thoothukudi in Indien. Es habe sich auf dem empfohlenen Transitkorridor bewegt.
Erst vor wenigen Tagen waren ein Schiff von Eagle Bulk sowie ein US-Zerstörer attackiert worden. Die vom Iran unterstützte Huthi-Bewegung ist jetzt von den USA auf die Liste der terroristischen Organisationen gesetzt worden. Außerdem wurden weitere Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der Huthi geflogen worden. Es war die bislang vierte direkte Attacke von Einheiten aus den USA und Großbritannien innerhalb von vier Tagen.
EU plant Anti-Huthi-Mission
Die EU-Mission, die am 19. Februar bei einem Treffen der Außenminister verabschiedet werden soll, soll bis Ende Februar starten. Deutschland will sich mit der Fregatte »Hessen« daran beteiligen.
Als wahrscheinlich gilt, dass die Meeresüberwachungsmission »Agenor« zur Sicherung der Straße von Hormuz auf das Rote Meer und den Golf von Aden ausgeweitet wird. Daran sind derzeit sieben EU-Länder auf freiwilliger Basis beteiligt. Die EU-Schiffe sollen einzelne Schiffe begleiten und zur Not mit Waffengewalt eingreifen, um Raketen und Drohnen der Huthi abzuschießen.