
Die China Offshore Oil Engineering Company (COOEC) hat das erste in China entwickelte Windantriebssystem für Schiffe in Betrieb genommen.
COOEC ist einer der größten EPC-Dienstleister für den Offshore-Öl-&-Gas-Sektor in der Region Asien-Pazifik. »Im Rahmen des COOEC-Projekts für das Rotorsegelsystem wurden zum ersten Mal eine funktionale abnehmbare Basis und ein integriertes intelligentes zentrales Steuersystem konfiguriert, das automatisch die Windgeschwindigkeit und -richtung der Route ermitteln und die Arbeitseinstellung des Rotorsegels anpassen kann, um die maximale kinetische Energie zu erhalten«, erklärt das Unternehmen. [ds_preview]
Das jetzt in Betrieb genommene Rotorsegelsystem wurde auf beiden Seiten des Vorderdecks des Heavy-Lift-Schiffs »Hai Yang Shi You 226« installiert und besteht aus einem Außenrohr aus Verbundwerkstoff, einem Innenturm aus Stahl, einem Motor und einem Sockel. Bei einer Bauhöhe von 18 m und einem Durchmesser von 4 liegt das Gewicht pro Anlage bei 40 t.
Nach der Installation des Rotorsegelsystems soll die 2010 gebaute »Hai Yang Shi You 226« durchschnittlich 12 % Treibstoff einsparen und die Kohlendioxidemissionen um etwa 412 t pro Jahr reduzieren. COOEC verweist außerdem darauf, dass das System mit einer Höchstdrehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute auch noch bei einer Umgebungstemperatur von -25 °C arbeiten könne und sich damit auch für Einsätze in antarktischen Gewässern eigne.
Rotorsegel sind moderne Varianten des Flettner-Rotoren. Die rotierender Zylinder nutzen den Magnus-Effekt, dabei entsteht eine quer zur Anströmung gerichtete Kraft. Kraftstoffeinsparungen zwischen 5 und 30 % sollen dadurch für Schiffe möglich sein. Mit strengeren Umweltvorgaben der IMO hinsichtlich der Schiffseffizienz wird die Technologie zunehmend interessant für Reedereien. So kann beispielsweise der EEDI-Wert von Schiffen deutlich verbessert werden.