Der erste Gastanker mit Ammoniak-Antrieb soll aus Japan kommen. Die Reederei NYK hat entsprechende Verträge mit für ein solches Schiff mit einer Werft und Zulieferern geschlossen.
Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (NYK), Japan Engine Corporation, IHI Power Systems und Nihon Shipyard haben eine Reihe von Verträgen zum Bau des weltweit ersten mit Ammoniak betriebenen mittelgroßen Gastankers (AFMGC) unterzeichnet. [ds_preview]
Durch die Entwicklung und den Bau des AFMGC wil das Konsortium zur praktischen Anwendung von Schiffen mit Ammoniak-Antieb beitragen. Im November 2026 soll das Schiff abgeliefert werden.
Im Oktober 2021 wurden die vier Unternehmen von Japans New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) für ihr Green Innovation Fund Project ausgewählt. Zusammen mit ClassNK arbeiten die fünf Parteien jetzt an einem Demonstrationsprojekt für die Kommerzialisierung von Schiffen, die mit einem mit Ammoniak betriebenen Motor aus heimischer Produktion ausgestattet sind.
Internationale Vorschriften für Schiffe, die Ammoniak als Kraftstoff verwenden, gibt es noch nicht, und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) erörtert diese Frage derzeit. »Dieses Projekt ist eines der ersten, das mit Ammoniak betriebene Schiffe entwickelt, und die aus dem Bau und Betrieb von AFMGCs gewonnenen Erkenntnisse werden für den Fortschritt der Diskussionen in der IMO von wesentlicher Bedeutung sein«, heißt es. Das Konsortium will nach eigenen Angaben eng mit ClassNK und dem japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) zusammenarbeiten, um aktiv zur internationalen Regelsetzung beizutragen.
Es wird erwartet, dass Ammoniak, das traditionell vor allem für Düngemittel und andere chemische Rohstoffe verwendet wurde, für die Mitverbrennung in Wärmekraftwerken und als Wasserstoffträger eingesetzt wird, und die Nachfrage nach Ammoniak wird in Japan und Übersee voraussichtlich rasch steigen. Gleichzeitig wird auch die Nachfrage nach Ammoniak in der Produktion und im Seetransport steigen, und es wird erwartet, dass sich eine Ammoniak-Wertschöpfungskette entwickelt.